1. Weihnachtstag Hausgottesdienst
25. Dezember 2020
So eilten sie hin

Die Familie sitzt vor der eigenen Krippe oder vor dem Tannenbaum
Krippenfiguren: Hirten, wenn vorhanden, sind gut zu sehen!
-Teelichter (für die Fürbitten)
-Leere Zettel und einen Stift
Vom Himmel hoch, da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär,
der guten Mär bring ich so viel
davon ich sing und sagen will.
Euch ist ein Kindlein heut geborn
von einer Jungfrau auserkorn,
ein Kindelein so zart und fein;
das soll euer Freud und Wonne sein.
Des lasst uns alle fröhlich sein
Und mit den Hirten gehen hinein,
zu sehn, was Gott uns hat beschert,
mit seinem lieben Sohn verehrt.
Herr Jesus Christus, du menschgewordener Gott. Herr, erbarme dich!
Die Hirten eilen zur Krippe, um dich zu sehen. Christus, erbarme dich!
Durch dich und in dir berühren sich Himmel und Erde. Herr, erbarme dich!
Engel auf den Feldern singen,
stimmen an ein himmlisches Lied,
und im Widerhall erklingen
auch die Berge jauchzend mit.
das ihn birgt im armen Stall,
lasst uns betend vor ihm knien,
singen ihm mit Freudenschall.
T: „Les anges dans nos campagnes“, Frankreich 18. Jh., Ü: Maria Luise Thurmair 1954, M: Frankreich 18. Jh., S: Theophil Rothenberg 1983
Gebet
Gütiger Gott,
wir danken dir für deine Menschwerdung.
Die Geburt deines Sohnes, Jesus Christus,
erfüllt die Welt mit Freude und Jubel.
Beflügelt von dieser Freude bitten wir dich;
- hilf uns aufzustehen und die Dunkelheit hinter uns zu lassen
- steh uns bei, wenn wir zu neuen Ufern aufbrechen
- schenke uns Frieden und Versöhnung.
Wir bitten dich durch Jesus Christus, den Sohn Mariens. Amen.
Vorschlag: auf die leeren Zettel schreiben die Mitfeiernden das Wort/den Satz, das/der ihnen hängen geblieben ist. Die fettgedruckten Worte können dabei eine Hilfe sein!
Diese Zettel legen sie unter den Tannenbaum oder in die Krippe.
Lesung: Lukas 2, 15-20
15 Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel
zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! 16
So eilten sie hin
und fanden
Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. 17 Als sie
es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, die es
hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. 19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und
erwog sie in ihrem Herzen. 20
Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Wort des lebendigen Gottes!
Predigtgedanken
(Ver)lassen und (ver)binden
Kennst Du dieses Gefühl?
- Wenn ein netter Besuch wieder weg ist
- Wenn ein schönes Gespräch beendet ist
- Wenn ein(e) gute(r) Begleite(r) sich verabschiedet
- Wenn ein atemberaubender Film zu Ende geht
Die Hirten werden mitten in ihrem Alltag Zeugen eines großen Ereignisses.
Die Engel bringen ihnen die frohe Botschaft. Bezaubert von dieser Erscheinung lauschen sie dem himmlischen Jubelgesang. Danach kehren die Engel zurück in den Himmel! Die Hirten sind nun allein, was dann?
Sie fassen den Entschluss, die Weide zu verlassen, um nach Betlehem aufzubrechen. Dort finden sie alles, so wie es ihnen der Engel verkündet hat. Sie staunen und freuen sich über die Geburt Jesu, ihres Retters.
Es entsteht eine Verbindung zwischen den Hirten und Christus, dem Oberst Hirten. In der Krippe begegnet ihnen Immanuel – Gott mit uns
.
Es ist als hätten sie eine neue Welt entdeckt. In der Krippe verbindet sich Gott mit den Schwachen und Armen. Die Hirten spüren, dass ihr Leben Sinn hat - dass das Kind in der Krippe einer von ihnen ist. In ihrem Leben eröffnet sich eine neue Perspektive. Es entsteht eine starke Verbindung mit Gott, der bei ihnen ist und bleibt.
Liebe Mitfeiernde,
wir feiern Weihnachten in einem besonderen Jahr. Die Corona-Pandemie hat uns gezwungen, unser Leben neu zu strukturieren. Wir haben manche vertrauten Terrains verlassen müssen. Manche Folgen und Auswirkungen der Pandemie waren und sind immer noch schwer zu verkraften. Es sind z.B.:
- Der Tod von lieben Menschen
- Kontaktbeschränkung im Familienleben
- Minimierte Begegnungen und soziale Kontakte
- Arbeitsverlust und große finanzielle Engpässe
- Eingeschränkte Mobilität
- Und vieles mehr…
Das Leben, das wir momentan führen, kann sich oft eng und einsam anfühlen. Wie die Hirten die Weite der Weide verließen, haben wir – Corona- bedingt - die Weite der Gesellschaft verlassen müssen. Vielleicht haben wir nicht nur die Enge unserer Familien gespürt, sondern auch die Weite unserer Verbindungen entdeckt.
Hast Du eine neue Perspektive für Dich entdecken können - eine neue (Ver)bindung, die bleibt, die Geborgenheit in unsicheren Zeiten bieten kann?
Bist Du bereit, diese (Ver)bindung in der Krippe zu suchen und zu entdecken?
Die Hirten verließen den vertrauten Ort, um das Neue zu suchen. Sie verließen ihre Herde. In dieser Nacht waren die Schafe auf der Weide den Gefahren der Nacht ausgesetzt. Die Hirten sind dieses Risiko eingegangen, um ihren Retter – Jesus, ihren Verbündeten - zu sehen!
Die Worte der Hirten gelten auch uns: (V. 15) „Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat!“
Lasst auch uns aufbrechen, zur Krippe. Das Kind, das da liegt, kennt die Armut und das Leiden, die Krippe und das Kreuz. Gott sagt ja zu uns, ER ist unser Verbündeter. ER kennt unsere Schicksale, Ohnmacht und Wehrlosigkeit. ER hat den Himmel verlassen, um sich mit uns zu verbinden!
Lied: GL 240, 1-3
Hört, es singt und klingt mit Schalle: Fürcht´ euch nicht, ihr Hirten alle!
Macht euch auf, geht hin zum Stalle: Gott ward Mensch, des freut euch sehr.
Mit den Hohen und Geringen, wolln auch wir ihm Gaben bringen,
Gloria voll Freude singen, mit der Engel großem Heer.
T: Markus Jenny 1971 nach „Quem pastores laudavere“ 15. Jh., M: Hohenfurt um 1450/prag 1541
Fürbitten:
Nach jeder Fürbitte kann ein Teelicht angezündet werden.
Gütiger Gott, durch das Dunkel hindurch scheint das Licht deiner Liebe. Wir bitten dich:
1 Für alle, die einsam sind. (Stille)
2 Für alle, die von ihren Mitmenschen enttäuscht sind. (Stille)
3 Für alle, deren Beziehungen in die Brüche gegangen sind. (Stille)
4 Für alle, die sich für die Notleidenden und Benachteiligten einsetzen. (Stille)
5 Für alle verstorbenen, die uns im Leben nah gestanden haben. (Stille)
Vater im Himmel, dir sei Lob und Preis an diesem Weihnachtsfest und in Ewigkeit. Amen.
Vater unser
Schlussgebet:
Allmächtiger Gott, dein ewiges Wort ist Fleisch geworden, um uns mit dem Glanz deines Lichtes zu erfüllen. Gib, dass in unseren Werken widerstrahlt, was durch den Glauben in unserem Herzen leuchtet. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. Amen.
Aus dem Stundenbuch; Weihnachten-Laudes
Lied: GL 241, 1+2
Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder und kommet,
o kommet nach Bethlehem. Christus der Heiland stieg zu uns hernieder.
Kommt, lasset uns anbeten, kommt lasset uns anbeten,
kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.
O sehet, die Hirten eilen von den Herden und suchen das Kind nach den Engels Wort; gehn wir mit ihnen, Friede soll uns werden.
Kommt, lasset uns anbeten, kommt lasset uns anbeten,
kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.
T: nach „Adeste, fideles“ des Jean Franꞔois Borderies, Ü: Joseph Mohr 1873, EGB [1971] 1975, M: John Reading vor 1681
In diesem Sinne, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2021!
Mit den besten Wünschen aus dem Seelsorgeteam!








