Hausgottesdienst 3. Sonntag der Osterzeit

26. April 2020

Zur Normalität zurückfinden


„Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen?“

Jesus steht unerwartet am Ufer des Sees, auf dem einige Jünger fischen gegangen waren.

Irgendwie und irgendwann muss ja nach allem, was geschehen war, wieder „Normalität“ eintreten. Aber zur Normalität fanden die Jünger nicht zurück und der erste Fischfang war enttäuschend: sie fingen nichts.

Man kann nicht zur „Normalität“ zurück, wenn man Jesus kennen gelernt, ja sogar viel mit ihm erlebt hat. Man kann nicht einfach in das frühere Leben zurückkehren, wenn man ihm durch „dick und dünn“ gegangen ist, auch wenn die meisten Jünger es bis zum Kreuz nicht ausgehalten haben.

Und was ist eigentlich „Normalität“, von der auch jetzt in der Corona-Krise viele reden?

In der Frage Jesu hören wir:
Habt ihr etwas bei euch, von dem man leben kann?
Habt ihr bei dem Fischzug, den ihr ohne mich gemacht habt, Erfolg gehabt?
Die Anrede in dieser Frage: "Meine Kinder" ruft unser Vertrauen an: Glaubt ihr, dass ich euch in der Stunde der Prüfung nahe bin und euch meine Nähe erfahren lasse?


Kyrie:

Jesus, auferstanden von Toten.
Herr, erbarme dich.

Jesus, du sprichts uns an mit den Worten: „Meine Kinder“.
Christus, erbarme dich.

Jesus, du öffnest unsere Augen für deine Gegenwart.
Herr, erbarme dich.


Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
lass die österliche Freude in uns fortdauern,
denn du hast deiner Kirche
neue Lebenskraft geschenkt
und die Würde unserer Gotteskindschaft
in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Gib, dass wir den Tag der Auferstehung
voll Zuversicht erwarten
als einen Tag des Jubels und des Dankes.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.


Aus dem hl. Evangelium nach Johannes (21,1-14)

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natánaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer.

Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden.
Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus:
Es ist der Herr!

Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei,
gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war,
und sprang in den See.

Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot
– sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt,
nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!

Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.
Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen,
ebenso den Fisch.

Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.


Ein Gedanke:

Die Jünger wollen in ihre Normalität zurück.

Wenn wir jetzt (26.4.2020) auch wieder zur Normalität zurückwollen, vielleicht müssen wir ja weiter zurück als wir denken.

„Es gibt die Gnade des Nullpunktes“, schreibt Bischof Franz Kamphaus.
Vielleicht geht es jetzt nicht darum, einfach zu dem zurück zu kehren, wie es vor der Corona-Krise war. Vielleicht geht es jetzt darum, neu aufzubrechen über alle Gewohnheiten hinweg, so wie die Jünger am helllichten Tag auf das Wort Jesu hinausfahren und die Netze noch einmal auswerfen.

Sollten wir nicht Neues wagen? Muss denn alles so weiterlaufen wie bisher? Ist nicht endlich Zeit zu verstehen, dass wir nicht die Macher des Lebens sind und sich jeder bescheiden muss, weil wir das Leben teilen müssen mit unseren Mitmenschen, mit den Tieren und der ganzen Schöpfung.

Als die Jünger das Netz mit den Fischen an Land gezogen hatten, war schon längst ein Mahl bereitet. Die Jünger werden also nicht mit ihrem eigenen Erfolg gespeist. „Es wäre ja auch trostlos, wenn alles vom Gelingen unseres Tuns abhinge und wir nur vom Erfolg unserer Arbeit lebten. Die Augenblicke in unserem Leben, in denen wir etwas vom Himmel auf Erden spüren, sind nicht unser Werk. Da stoßen wir auf etwas, das nicht von uns selber stammt. Wir sind beschenkt und sagen: >Gott sei Dank.< Das genau ist die Eucharistie: ein Geschenk des Himmels, nicht das Ergebnis unserer Leistung. Wir machen sie nicht, wir empfangen sie. »Kostet und seht, wie gut der Herr ist« (Ps 34,9). (Franz Kamphaus)

Wo die Zuwendung Jesu und unser Vertrauen in ihn zusammenkommen, da beginnt wirklich das Leben in Fülle.

Wäre es nicht gut, zu dieser Normalität zurück zu finden, um des Lebens willen?


Geht hinaus in euren Tag

Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen,
ohne Erwartung von Müdigkeit,
ohne Plan von Gott, ohne Bescheidwissen über ihn,
ohne Enthusiasmus,
ohne Bibliothek -
Brecht auf ohne Landkarte -
und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist,
und nicht erst am Ziel.
Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden,
sondern lasst euch von ihm finden
in der Armut eines banalen Lebens.

Aus: Delbrêl, Madeleine, Gott einen Ort sichern. Texte - Gedichte - Gebete. Hrsg. Annette Schleinzer, Copyright Schwabenverlag, Ostfildern 2002.


Glaubensbekenntnis:
Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.


Fürbitten:

Jeder möge Gott das sagen, was ihn in seinem Herzen bewegt…

Vater unser…

Mit Jesus auf dem Weg sein

Mit Jesus auf dem Weg sein,
die dunkle Stadt hinter dir lassen
und auf sein Wort hören.

Mit Jesus auf dem Weg sein,
das Licht sehen, das von Ihm ausgeht,
und dich durchdringen lassen.

Mit Jesus auf dem Weg sein,
Ihn einladen, zu bleiben,
damit Er dir das Brot bricht.

Mit Jesus auf dem Weg sein,
spüren, wie dir das Herz brennt,
den andern die Botschaft bringen:
dass Er lebt.

Aus: Ilse Pauls, Auf dem Weg. Gedichte und Gebete. Eigenverlag. Nachdruck 2009 Mails & More, A-3441 Judenau.    
Segen



Gott, segne uns,
dass dein Wort der feste Grund unseres Lebens bleibt.
Segne uns,
dass wir darauf mit deinem Wort unser Leben bauen.
Segne uns,
dass der Glaube an dein Wort uns in jeder Not leitet.
Segne uns,
dass dein Wort uns rettet und zu unserem Ziel führt.

Im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.




Gehet hin in Frieden. Halleluja, Halleluja.
Dank sei Gott dem Herrn,. Halleluja, Halleluja.

Ich wünschen Ihnen und Euch einen gesegneten Sonntag!

Ihr/Euer Pastor Ferdinand Hempelmann
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