Hausgottesdienst 4. Advent
19. Dezember 2020
Sei gegrüßt, du Begnadete
Auf, auf, ihr Herzen, werdet licht
Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr
Schon ist nahe der Herr.
Vier Kerzen brennen. Die Zeit ist erfüllt.
„Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns ein große Freud“, heißt ein bekanntes Lied zu dieser Zeit. Mit der Freude auf Weihnachten ist das zurzeit so eine Sache. Der Lockdown verhindert vieles, aber er ist absolut notwendig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Dieses Einsehen haben gottseidank viele.
Auch in dieser Zeit will das Wort des Evangeliums seine Kraft entfalten. So lesen wir die Worte, die der Engel Gabriel zu Maria gesprochen hat: „Der Herr ist mit dir.“
will ich ewig singen. - Kv
Von der Huld des HERRN will ich ewig singen,*
von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkünden.
Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, *
im Himmel deine Treue gefestigt. - Kv
Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: /
"Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *
und David, meinem Knecht, geschworen:
Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand *
und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. - Kv
Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, *
mein Gott, der Fels meiner Rettung.
Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, *
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
zu einer Jungfrau gesandt.
Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt,
der aus dem Haus David stammte.
Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein
und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete,
der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede
und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria;
denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden
und einen Sohn wirst du gebären;
dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein
und Sohn des Höchsten genannt werden.
Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen
und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel:
Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr:
Heiliger Geist wird über dich kommen
und Kraft des Höchsten wird dich überschatten.
Deshalb wird auch das Kind heilig
und Sohn Gottes genannt werden.
Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte,
hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen;
obwohl sie als unfruchtbar gilt,
ist sie schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria:
Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Danach verließ sie der Engel.

Aziz El Khiar aus Marokko zeigt Maria mit „schroffer“ Abwehr – für christliche Augen eher überraschend. Ihr Gesicht spiegelt das Erschrecken wider, welches in einem Menschen vor-geht, wenn göttliche Botschaft in das eigene Leben „eintritt“.
Kenne ich so ein Erschrecken, wenn mir jemand etwas zutraut, zumutet im positiven Sinne?
Welche Worte brauche ich, damit in solchen Situationen der Zumutung Vertrauen in mir wächst?
Was möchte ich spontan Maria – so wie sie auf dem Bild gemalt wurde – sagen, zurufen?
Sag nicht Nein Bruno Griemens
zu den Ereignissen,
die deine Pläne durchkreuzen;
die deine ursprünglichen Träume
wie Seifenblasen zerplatzen lassen;
die deinem Lebensweg
eine ungeahnte Richtung geben.
Vielleicht sind diese
überraschenden Wendungen
nicht so zufällig, wie du denkst.
Vielleicht ist da einer,
der mit dir etwas vorhat,
was du dir vorher nicht hättest vorstellen können.
Wage das Neue,
sei experimentierfreudig,
lass dich auf das Wagnis ein
und gestehe Gott die Freiheit zu,
dein Leben zu durchkreuzen.
Fürbitten:
Zu unserem himmlischen Vater beten wir voll Vertrauen.
Nach jeder vorgetragenen Bitte wiederholen wir die letzten Worte!
1. Für alle, die den Glauben an Gott verloren haben. Herr, steh ihnen bei.
2. Für die Menschen, die in diesem härteren Lockdown existenzielle Nöte haben. Herr, steh ihnen bei.
3. Für alle an Corona erkrankten, besonders jene, die um ihr Leben kämpfen. Herr, steh ihnen bei.
4. Für die Bereitschaft, uns für Gott zu öffnen: Herr, steh uns bei!
5. Für die Verstorbenen, besonders für ... [nennen Sie Namen Ihrer Verstorbenen] Herr, nimm sie auf in deine himmlische Wohnung.
Wir beten gemeinsam das Vater unser.
Abschlussgebet (Pater Jörg Thiemann CMM):
Guter Gott,
nicht allein unseren Willen wollen wir tun;
nicht allein unseren Gedanken wollen wir folgen,
nicht allein unserer Kraft wollen wir trauen;
sondern auf deine Zusage, uns Halt zu schenken,
wollen wir bauen.
So kann das geschehen, was dein Wille ist
für deine Welt,
für deine Kirche
und für alle Menschen.
Segne uns und sei bei uns in unserem Leben:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Einen frohen und gesegneten vierten Advent!
Gelobt sei Jesus Christus. In Ewigkeit. Amen.
Engel
Es wird ein Engel zu dir gesandt,
um dich durchs Leben zu begleiten.
Er nimmt dich liebend an der Hand
und bleibt bei dir zu allen Zeiten.
Er kennt den Weg, den du zu gehen hast,
und trägt mit dir der Erde Leid und Last.
Es wird ein Engel dir gesandt,
dem sollst du dich anvertrauen.
Auf ihn sollst du stets und unverwandt
das Auge deiner Seele schauen.
Er trägt zu deinem Schutz das Schwert des Herrn
und ist dir nie mit seiner Hilfe fern.
Es wird ein Engel dir gesandt,
dem sollst du niemals widerstreben,
und hast du ihn vielleicht verkannt,
so zwing ihn nicht, dich aufzugeben,
denn bautest du auf deine Kraft allein,
es würde nur zu deinem Unglück sein.
Aus: Ein kleiner Gruß vom Himmel. Humorvolle Engelgeschichten. Bennoverlag, Leipzig 2012.
Später, viel später Kurt Marti
später viel später
blickte maria
ratlos von den altären
auf die sie
gestellt worden war
und sie glaubte
an eine verwechslung
als sie
- die vielfache mutter -
zur jungfrau
hochgelobt wurde
und sie bangte
um ihren verstand
als immer mehr leute
auf die knie fielen
vor ihr
und angst
zerpresste ihr herz
je inniger sie
- eine machtlose frau -
angefleht wurde
um hilfe und wunder
am tiefsten
verstörte sie aber
der blasphemische kniefall
von potentaten und schergen
gegen die sie doch einst
gesungen hatte voll hoffnung








