Sieben Geistesgaben - Weisheit

24. Mai 2020

Weisheit ist nicht erlernbar


Liebe Gemeindemitglieder,

die Zahl sieben ist bei uns Katholiken allgegenwärtig:

7 Sakramente
(Taufe, Beichte, Hl. Kommunion, Firmung, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung)

7 Tugenden
(drei göttliche Tugenden: Glaube, Hoffnung, Liebe; vier Kardinaltugenden: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung)

7 Geistesgaben   
Der Geist der WEISHEIT
und des VERSTANDES (der Einsicht),
der Geist des RATES
und der STÄRKE,
der Geist der WISSENSCHAFT (Erkenntnis),
der FRÖMMIGKEIT
und der GOTTESFURCHT.

Ich möchte mit Ihnen und Euch bis Pfingsten die 7 Gaben des Heiligen Geistes betrachten. So können wir uns gemeinsam auf das Pfingstfest vorbereiten.

Was bedeuten nun die 7 Gaben des Heiligen Geistes und vorher kommen sie?

Für manchen mögen sie etwas spröde, fast ein wenig altertümlich klingen. Andererseits haben die Begriffe auch etwas Klares an sich, gerade so, als sollte mit ihnen erkennbar werden, wes Geistes Kind wir sind.

Und darum geht es auch.

Sie gehen auf den Propheten Jesaja zurück. Im 11. Kapitel verheißt er das Kommen des Messias, denn die zahlreichen Könige des Volkes Israel waren schwach, hatten ihre Macht missbraucht und sich von Gott abgewandt.
Der neue König sollte die Beziehung zwischen Gott und seinem auserwählten Volk wiederherstellen. Das Volk Israel sehnte sich nach der Stärkung dieses Bundes.

Und so steht es beim Propheten Jesaja (Kapitel 11):

1 Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, / ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.
2 Der Geist des HERRN ruht auf ihm: / der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, / der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
3 Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des HERRN. / Er richtet nicht nach dem Augenschein / und nach dem Hörensagen entscheidet er nicht,
4 sondern er richtet die Geringen in Gerechtigkeit / und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist.

Jesaja nennt 6 Gaben, die paarweise erscheinen und drei unterschiedliche Aspekte beleuchten:

1.Weisheit und Einsicht (Verstand): Diese Eigenschaften beziehen sich auf die menschlichen Charakterstärken des Königs;
2. Rat und Kraft: Diese Eigenschaften zeichnen die Amtsführung des Königs aus;
3. Erkenntnis und Furcht des Herrn (Gottesfurcht): Diese Eigenschaften verweisen auf die religiöse Haltung, die Beziehung zu Gott.

In späteren Bibelübersetzungen kam auch das Wort Frömmigkeit vor (vielleicht als anderes Wort für Gottesfurcht), so dass die Theologie die Lehre von den 7 Gaben entwickelte.


Weisheit


Mit Weisheit ist keine Ansammlung von Wissen gemeint, sondern die Gabe des Stillwerdens und des Zuhörens. Es geht darum, Gottes Wort wahrzunehmen und zu erkennen, was Gott will. Die Gabe der Weisheit lehrt mich, mich selbst nicht wichtig zu nehmen, wie Papst Johannes XXIII. es erkannt hatte und danach wunderbar schlafen konnte. Wie es dazu kam erzählte der Papst einem jungen Bischof, der wegen der Last seines neuen Amtes nicht in den Schlaf fand.
 
„Mein Sohn“, sagte er zu dem jungen Bischof, „als ich zum Papst gewählt wurde, bin ich erschrocken vor der Würde dieses Amtes, und ich konnte eine Zeitlang überhaupt nicht mehr schlafen. Einmal bin ich aber doch kurz eingenickt, da erschien mir ein Engel im Traum, und ich erzählte ihm meine Not. Daraufhin sagte der Engel: 'Giovanni, nimm dich nicht so wichtig'. Seitdem kann ich wunderbar schlafen.
(Quelle: H.-P. Röthlin: Güte – mit Klugheit gepaart„ Hundert Worte von Johannes XXIII., Verlag Neue Stadt, München 200)


Lesung aus dem Buch der Sprüche 2,1–11:

Mein Sohn,
wenn du meine Worte annimmst
und meine Gebote beherzigst,
der Weisheit Gehör schenkst,
dein Herz der Einsicht zuneigst,
wenn du nach Erkenntnis rufst,
mit lauter Stimme um Einsicht bittest,
wenn du sie suchst wie Silber,
nach ihr forschst wie nach Schätzen,
dann wirst du die Furcht des HERRN begreifen
und Gotteserkenntnis finden.
Denn der HERR gibt Weisheit,
aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.
Für die Redlichen hält er Hilfe bereit,
den Rechtschaffenen ist er ein Schild.
Er hütet die Pfade des Rechts
und bewacht den Weg seiner Frommen.
Dann wirst du Recht und Gerechtigkeit begreifen,
Redlichkeit und jede gute Bahn;
denn Weisheit zieht ein in dein Herz,
Erkenntnis beglückt deine Seele.
Besonnenheit wacht über dir
und Einsicht behütet dich.


Zum Nachdenken:

Eine wichtige Erkenntnis in meinem Leben ist, dass ich mir Weisheit nicht aneignen kann wie Lateinvokabeln oder Geschichtsdaten. Auch das Aufsagen von Weisheitssprüchen sagt nichts darüber aus, ob die Weisheit wirklich bei mir Spuren hinterlassen hat.  Weisheit ist nicht erlernbar.

Lebensweisheiten bekomme ich mittlerweile an jeder Ecke angeboten. Aber die Gabe der Weisheit gibt es nur im Singular. Die vielen angebotenen Lebensweisheiten sind bisweilen sehr „zeitgeistig“. Die Gabe der Weisheit könnte quer dazu liegen. „Wer weise ist, hat etwas durchlebt und nicht nur er-lebt. Weisheit ist weder machbar, noch lernbar, und es gibt keine Garantie, am Lebensende weise zu sein. Weisheit ist nicht im Kopf zu Hause, sondern im Herzen.“, sagt die Psychotherapeutin Angelica Pressler (Caritas Salzburg).

Darum sehen weise Menschen die Welt mit den Augen der Liebe.
Möchten sie ein weiser Mensch sein/werden?


Ich freue mich mit Ihnen und Euch auf Pfingsten!

Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann


„Heilger Geist, o Tröster mein“ – ein Lied im Münsteraner Anhang des Gotteslobes Nr. 786:

1. Heilger Geist, o Tröster mein, / kehr in unsere Herzen ein / mit den sieben Gaben dein. /
Deine Weisheit hauch uns ein, / daß wir suchen Gott allein, / daß wir nur in dir uns freun.
2. …
Um Verstand wir herzlich flehn, daß wir Gottes Wort verstehn, daß wir nur in dir uns freun.
3. …
Steh uns bei mit deinem Rat, daß wir gehn den rechten Pfad, daß wir nur in dir uns freun.
4. …
Starkmut gib zu jeder Zeit, festzustehn in Leid und Streit, daß wir nur in dir uns freun.
5. …
Gib uns heilge Wissenschaft, zeig der Wahrheit Siegeskraft, daß wir nur in dir uns freun.
6. …
Schenk uns wahre Frömmigkeit, die all Tun und Lassen weiht, daß wir nur in dir uns freun.
7. …
Wollst uns Gottesfurcht verleihn, daß wir stets die Sünde scheun, daß wir nur in dir uns freun.

von Sankt Pankratius 28. November 2025
„Rorate caeli desuper“ ist der Beginn eines Gesanges in der Adventszeit. Übersetzt lautet er: „Tauet, Himmel, von oben“. Die Worte sind dem Buch Jesaja entnommen und spiegeln im Judentum die Sehnsucht wider, dass der Gerechte endlich kommen möge. Für uns Christen ist Jesus der Erwartete, der Gerechte, der Sohn Gottes. Unsere Erwartung ist eine andere. Wir erhoffen sein Wiederkommen, damit er die Welt vollendet. Als Christen leben wir zwischen dem ersten Kommen Jesu und seiner erhofften Wiederkunft. Diese Zeit hat jede Generation von Christen zu gestalten, denn „das Reich Gottes ist nahe“. Ein Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Es beginnt dann auch ein neues Lesejahr, in dem entweder das Evangelium des Markus, des Matthäus oder des Lukas im Mittelpunkt steht. Johannes spielt eine Sonderrolle. In dem vor uns liegenden Kirchenjahr 2025/2026 ist das Evangelium nach Matthäus dran. In den drei Rorate-Gottesdiensten donnerstags im Advent werden Impulse zum Matthäus-Evangelium gegeben: Rorate der 1. Adventswoche: „Nach innen hören – Josef träumt“ Mt, 1,18-24 Rorate der 2. Adventswoche: „Wer bin ich? - Die Abstammung Jesu“ Mt 1,1-17 Rorate der 3. Adventswoche: „Alles auf Anfang – Johannes der Täufer“ Mt 3,1-12 Herzliche Einladung, gemeinsam den Advent zu feiern und das Matthäus-Evangelium kennenzulernen. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent! Pastor Ferdinand Hempelmann Quelle Bild: Der-Steirische-Brauch.at Der Evangelist Matthäus auf einem Gemälde von Guido Reni (Vatikanische Museen Rom)
von Sankt Pankratius 27. November 2025
Inzwischen ist es Tradition: Die Gruppe "Gitarren & Friends" lädt zum gemeinsam Singen in die Kirche St. Georg ein. Auf dem Plan stehen am 3. Advent bekannte Advents- und Weihanchtslieder. Los geht es um 16.30 Uhr.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Dienstag haben sich einige Mitglieder des Liturgieausschusses mit den Wortgottesdienstleitern aus St. Georg zum Austausch hinsichtlich der neuen Gottesdienstordnung getroffen. An diesem Abend wurde festgelegt, dass in St. Georg an jedem 2. Sonntag im Monat ein Wortgottesdienst gefeiert wird, erstmals am 14. Dezember 2025. Wir freuen uns sehr darüber, in der Gemeinde auf diesem Weg einen dritten Sonntagsgottesdienst im Monat feiern zu können und laden hierzu herzlich ein.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Samstag, 13. Dezember 2025 (dem Wochenende zum dritten Advent) lädt der gemischte Chor Buldern um 17.00 Uhr zu einem Konzert für Chor, Solisten und Streicherensemble in die Pankratius Kirche Buldern ein. Dieses Konzert bildet gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum 120 jährigen Jubiläum des Chores. Unter der Gesamtleitung von Jörg Overgoor erklingen Werke des Barock von G.F. Telemann (Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“), W.C. Briegel („Mache dich auf, werde licht“) und J.S. Bach („Air for Advent“), der Romantik von F. Mendelssohn („Wie lieblich sind die Boten“) und der Moderne von J. Rutter („what sweeter music“, „Nativity carol“, „Weihnachtswiegenlied“). Unterstützt wird der gemischte Chor vom Streicherensemble „Steverquintett“, das als instrumentale Werke drei Kompositionen von H. Purcell, M. Reger und J. Sibelius vorträgt. Die mit Kerzen und Strahlern illuminierte Bulderner St. Pankratius Kirche sorgen für den adventlich- weihnachtlichen Rahmen. Ende November begibt sich der 50 köpfige Chor auf sein Probenwochenende in Haus Ohrbeck bei Osnabrück, um intensiv die letzten Passagen zu proben. Der Eintritt zu diesem etwa einstündigen Konzert ist frei.
von Sankt Pankratius 5. November 2025
Am kommenden Sonntag, 09. November ab 17:00 Uhr wird das Kevelaerer Gitarrenquartett in Buldern zu Gast sein. Vier junge und preisgekrönte Musiker um den Gitarristen und Gitarrenlehrer Markus Birkhoff musizieren in der Pfarrkirche St. Pankratius . Zu hören sein wird gleichermaßen feurige wie zarte Musik u. a. von Maurice Ravel, Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach und aus der Feder von Federico Torroba. In Originalwerken und Bearbeitung begegnen den Zuhörern dabei bekannte Ohrwürmer und unentdeckte Kleinodien. Der Eintritt ist wie immer frei. Wer schon einmal hineinhören möchte, darf folgenden Links folgen: Kevelaerer Gitarrenquartett bei YouTube Instagram-Seite von Markus Birkhoff
von Sankt Pankratius 27. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, im Pastoralen Raum Dülmen wird ab dem 1. Dezember 2025 ein neuer Liturgieplan gelten. Die vier katholischen Pfarreien – Heilig Kreuz, St. Viktor, St. Pankratius in Buldern und St. Georg in Hiddingsel – haben sich gemeinsam auf diese neue Ordnung verständigt. Hintergrund ist, dass die Pfarrstelle in Heilig Kreuz nicht neu besetzt wird und künftig nur noch vier Priester im gesamten Pastoralen Raum tätig sind. Deshalb war es notwendig, die Gottesdienstzeiten neu zu gestalten. Diese Veränderung ist ein gemeinsamer Schritt, um mit den vorhandenen Möglichkeiten verantwortungsvoll umzugehen und auch in Zukunft ein verlässliches gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Der neue Plan wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden sowie zwei Priestern erarbeitet. Dabei wurden alle 13 Gottesdienstorte in den Blick genommen – auch die Altenheime und Einrichtungen wie das Maria-Ludwig-Stift und das Heilig-Geist-Stift. Die neue Ordnung sieht unter anderem vor: In jeder Kirche findet am Sonntagvormittag alle 14 Tage eine Eucharistiefeier statt. An den anderen Sonntagen können Wort-Gottes-Feiern stattfinden, wenn dafür Leitende zur Verfügung stehen. An einem fünften Sonntag im Monat feiern wir eine gemeinsame Messe um 11 Uhr – reihum in den verschiedenen Kirchen. Die Vorabendmesse in Heilig Kreuz beginnt künftig um 17.30 Uhr, um Raum für Hochzeiten und Taufen zu schaffen. Auch in den Altenheimen gibt es Anpassungen – dort übernehmen emeritierte Priester die Eucharistiefeiern, oder es werden Wortgottesdienste mit Kommunion gefeiert. Für besondere Anlässe wie Schützenfeste oder Prozessionen gibt es künftig mehr Flexibilität: In Absprache vor Ort kann der reguläre Sonntagsgottesdienst zugunsten des Festes entfallen. Die neue Ordnung ist ein verbindlicher Rahmen, lässt aber auch Raum für neue Formen des kirchlichen Lebens. Sie wird nach eineinhalb Jahren gemeinsam ausgewertet. Diese Veränderungen zeigen: Kirche bewegt sich – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus dem Wunsch heraus, auch unter veränderten Bedingungen für die Menschen da zu sein.
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, am Sonntag, 9. November 2025, finden in unseren Kirchengemeinden die Kirchenvorstandswahlen statt. Die Wahlunterlagen zur Online-Wahl sind Ihnen in den vergangenen Tagen zugestellt worden. Wenn Sie nicht online wählen möchten, können Sie bis zum 5. November 2025 Briefwahlunterlagen in den Pfarrbüros beantragen. Die Briefwahlumschläge müssen bis Sonntag, 9. November 2025, in den Pfarrbüros in den Briefkasten geworfen werden, damit sie Berücksichtigung finden. Außerdem werden die Wahlausschüsse am Sonntag die Möglichkeit der Urnenwahl anbieten. Bitte bringen Sie ein wenig Zeit mit, denn vor Ausgabe der Wahlzettel muss alles in einem Computerprogramm dokumentiert werden. Die Zeiten sind folgende: St. Georg Hiddingsel 9.00 Uhr - 11.30 Uhr Pfarrheim St. Georg St. Pankratius Buldern 10.00 Uhr - 12.30 Uhr Familienzentrum St. Josef
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
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