Liebe Gemeindemitglieder,
das las ich gestern in der Herder-Korrespondenz („Das Gottesprojekt“, 75. Jahrgang / Januar 2021).
Der Theologe Oliver Wintzek setzt sich damit auseinander, ob Gebete den Lauf der Dinge verändern, oder alle (frommen) Versuche zum Scheitern verurteilt sind.
Der oben zitierte Satz spiegelt die Desillusionierung wider, die bei vielen aufgrund von nicht erhörten Gebeten eingetreten ist.
Um nicht in der Enttäuschung zu verharren, tut man lieber etwas, was die Stimmung hebt: Grillen.
Bestimmt kann nicht jeder diese Desillusionierung nachvollziehen, aber sicherlich lässt sich allgemein feststellen, was Wintzek schreibt, dass nämlich „das geflügelte Wort, wonach Not beten lehrt, merklich Federn gelassen hat“.
Wintzek fordert ein neues Denken von Gott.
Es ist nicht für jeden einfach, sich dem Thema „Beten“ kritisch zu stellen. Es geht aber nicht darum, das Gebet und somit auch den Glauben für irrelevant oder überflüssig zu erklären.
Aber worum geht es beim Gebet?
Morgen ist „Maria Lichtmess“.
„Der am weitesten verbreitete Brauch zu Lichtmess ist die Lichterprozession. Kerzen finden an Lichtmess allerdings noch weitere Verwendungszwecke: Weil herunter tropfendes Wachs als Segen galt, flackerten zu Lichtmess früher Kerzen auf den Balken der Häuser. Außerdem sollen Menschen drei Tropfen Wachs einer geweihten Kerze auf ein Brot geträufelt haben, um es Kindern und Tieren zu essen zu geben. Dieses Ritual sollte vor Krankheiten schützen.“
Geht es um Gebetserhörung, wie sie dieser alte Brauch beschreibt?
Vielleicht geht es beim Gebet auch nur darum, dass Gott wirksam werden will und kann in dieser Welt. Also nicht Er erhört mich, sondern ich höre IHN.
Dann aber stehen alte Bräuche, das Kerzenanzünden oder Wallfahrten in einem ganz neuen Licht: Warum tut man das?
Warum beten Sie – betest Du?
Gerne würden wir auf unserer Internetseite einige Antworten – anonym – veröffentlichen.
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