Ein Psalm
Wir alle sind in Gottes Hand
Ein jeder Mensch in jedem Land
Wir kommen und wir gehen
Wir singen und wir grüßen
Wir weinen und wir lachen
Wir beten und wir büßen
Gott will uns fröhlich machen
Wir alle haben unsere Zeit
Gott hält die Sanduhr stets bereit
Wir blühen und verwelken
Vom Kopf bis zu den Füßen
Wir packen unsre Sachen
Wir beten und wir büßen
Gott will uns leichter machen
Wir alle haben unser Los
Und sind getrost auf Gottes Floß
Die Welt entlang gefahren
Auf Meeren und auf Flüssen
Die Starken mit den Schwachen
Zu beten und zu büßen
Gott will uns schöner machen
Wir alle bleiben Gottes Kind
Auch wenn wir schon erwachsen sind
Wir werden immer kleiner
Bis wir am Ende wissen
Vom Mund bis zu den Zehen
Wenn wir gen Himmel müssen
Gott will uns heiter sehen.
Liebe Gemeindemitglieder,
gestern habe ich im Bücherregal rumgestöbert und da ist mir ein Buch von Hanns Dieter Hüsch entgegengekommen. Es ist überschrieben „Ein gütiges Machtwort – Alle meine Predigten“.
Diese Überschrift habe ich auf meinem Laptop mit einer alten Buchmalerei verbunden, ein Werk aus der Reichenauer Klosterschule des Jahres 1010. Auf diesem Bild lehrt Jesus die Jünger. Über Jesus haben die Leute gesagt:
„Und es geschah, als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge voll Staunen über seine Lehre;
denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“
(Mt 7,28-29)
Hanns Dieter Hüsch
wurde am 6. Mai 1925 in Moers geboren und starb am 6. Dezember 2005 in Werfen. Er war ein deutscher Kabarettist, Schriftsteller, Kinderbuchautor, Schauspieler, Liedermacher, Synchronsprecher und Rundfunkmoderator. Er war durch und durch ein Niederrheiner. „Alles an ihm“, so sagte er mal, „sei niederrheinisch.“
Ich mag seine Worte.
Manchmal ist es so, dass Worte eines Menschen etwas in sich haben, dessen Anziehung und Wirkung man sich nicht entziehen möchte: ein gütiges Machtwort.
Mit seinen gütigen Worten möchte ich Ihnen und Euch heute einen frohen Osterdienstag wünschen!
Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann
Ein anderer Psalm
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
im meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
Und ein Wunsch
Möge uns der Herr weiterhin zu den Brunnen des Erbarmens führen,
zu den Gärten der Geduld und uns mit Großzügigkeitsgirlanden schmücken.
Er möge uns weiterhin lehren, das Kreuz als Krone zu tragen und darin nicht unsicher zu werden.
Soll doch seine Liebe unsere sein.
Er möge wie es auskommt in unser Herz eindringen,
um uns mit seinen Gedankengängen zu erfrischen,
uns auf Wege zu führen,
die wir bisher nicht betreten haben aus Angst und Unwissenheit darüber,
dass der Herr uns nämlich aufrechten Ganges fröhlich sehen will.
Weil wir es dürfen und nicht nur dürfen, sondern auch müssen.
Wir müssen endlich damit beginnen,
das Zaghafte und Unterwürfige abzuschütteln,
denn wir sind Kinder Gottes: Gottes Kinder!
Jeder soll es sehen und ganz erstaunt sein,
dass Gottes Kinder so leicht und fröhlich sein können,
und sagen: Donnerwetter!
Jeder soll es sehen und jeder soll nach Hause laufen und sagen,
er habe Gottes Kinder gesehen,
sie seien ungebrochen freundlich und heiter gewesen,
weil die Zukunft Jesus heiße
und weil die Liebe alles überwindet
und Himmel und Erde eins wären und Leben
und Tod sich vermählen
und der Mensch ein neuer Mensch werde
durch Jesus Christus.