Tagesimpuls 26.03.2020

26. März 2020

Der Himmel ist in dir

Liebe Gemeindemitglieder,

Anfang der Woche erhielt ich eine WhatsApp-Nachricht, in der sich eine Familie für das Glockengeläut am Abend, das nun regelmäßig um 19.30 Uhr stattfindet,  bedankte. Es vermittle ihnen das Gefühl von Heimat und Zusammenhalt.

Ich persönlich höre Glocken sehr gern. Nicht nur das Geläut zum Gottesdienst, sondern vor allem das sogenannte Angelus-Läuten. Es ist nach dem Ereignis benannt, das uns der Evangelist Lukas erzählt:

Angelus Domini nuntiavit Mariæ… Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft…“

Dieses Evangelium stand gestern im Mittelpunkt, da wir das Fest „Maria Verkündigung“ begangen haben: Der Erzengel Gabriel wurde zu Maria gesandt, um ihr zu sagen, dass sie ein Kind empfangen wird.
Aus dieser biblischen Erzählung ist ein Gebet geworden.
Dieses Gebet lautet:

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist. (Vgl. Lk 1,28–35)

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort. (Lk 1,38)

Gegrüßet seist du, Maria …

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. (Joh 1,14)

Gegrüßet seist du, Maria …

Bitte für uns, heilige Gottesmutter (heilige Gottesgebärerin), (auf) dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Traditionell wird zum Läuten dieses Gebet gesprochen. Das Läuten findet morgens, mittags und abends statt. Die Anfänge liegen im 13. Jahrhundert bis es sich zu einer Art Stundengebet entwickelt hat, das den Tag strukturiert.

Und genau das finde ich so schön an dieser Form. Das Läuten wie auch das Gebet geben dem Tag Struktur. Ich bin eingeladen, innezuhalten. Aber das kann ich nur, wenn ich auch anhalte.  

Es gibt in der Malerei ein bekanntes Bild von Jean-Francois Millet, das zwei Bauersleute während des Angelus-Läuten zeigt. Sie unterbrechen ihre Feldarbeit, halten sie also an, um den Angelus zu beten.

»Die kürzeste Definition von Religion ist Unterbrechung«.

So hat es der katholische Theologe Johann Baptist Metz einmal formuliert. Unterbrechung von Leistungsdruck, vom Hamsterrad, von scheinbaren Sachzwängen und vom kapitalistischen Wachstumswahn.

Poetisch hat es der schlesische Dichter Angelus Silesius (mit richtigem Namen Johannes Scheffler) ausgedrückt: 
              
„Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir. Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“


Unterbrechung findet durch Gebet statt. Beten heißt nicht abheben oder viel reden, sondern zurückkehren zum Augenblick, zur Wirklichkeit und wahrnehmen, was Gott dir sagen möchte.

Der hl. Ignatius von Loyola, Gründer des Jesuitenordens, sagt:

„Beten heißt nicht, sich selbst reden hören, beten heißt still werden und still sein, bis der Betende Gott hört.“

Das Angelus Geläut lädt zur Unterbrechung ein.

Gerade erfahren wir eine lange Unterbrechung. Wir halten nicht wie an einer Ampel und warten auf grün. Es ist mittlerweile ein Innehalten, weil ein jeder sich Gedanken macht…
Und genau das will Religion. Das ist auch der Sinn des täglichen Geläuts.

Bei Dietrich Bonhoeffer habe ich folgendes Bekenntnis gefunden:

„Ich glaube, dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben wird,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nie im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet
und antwortet.“


Ich wünsche allen einen frohen Tag!

Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann



P.S.: Heute ist der letzte Donnerstag im Monat. Wir würden in der Abendmesse für unsere Freunde in den Partnergemeinden beten: in Brasilien, Burkina Faso, Uganda, Kongo und Malawi. Ich bitte um Ihr und Euer Gebet.
Laßt uns auch weiterhin aus aktuellem Anlass beten:
•    für alle, die Angst haben vor einer Infektion,
•    für alle, die sich nicht frei bewegen können,
•    für die Ärztinnen und Pfleger, die sich um die Kranken kümmern,
•    für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen,
•    dass Gott unserer Welt in dieser Krise seinen Segen erhalte.

Und eine Bekanntmachung aus dem Vatikan:


„Lassen wir eine sichtbare Gebetskette entstehen, die Hoffnung vermittelt“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing.

Papst Franziskus wird zum Abschluss des Gebetes auf dem Petersplatz in Rom den Segen „Urbi et Orbi“ spenden.
von Sankt Pankratius 28. November 2025
„Rorate caeli desuper“ ist der Beginn eines Gesanges in der Adventszeit. Übersetzt lautet er: „Tauet, Himmel, von oben“. Die Worte sind dem Buch Jesaja entnommen und spiegeln im Judentum die Sehnsucht wider, dass der Gerechte endlich kommen möge. Für uns Christen ist Jesus der Erwartete, der Gerechte, der Sohn Gottes. Unsere Erwartung ist eine andere. Wir erhoffen sein Wiederkommen, damit er die Welt vollendet. Als Christen leben wir zwischen dem ersten Kommen Jesu und seiner erhofften Wiederkunft. Diese Zeit hat jede Generation von Christen zu gestalten, denn „das Reich Gottes ist nahe“. Ein Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Es beginnt dann auch ein neues Lesejahr, in dem entweder das Evangelium des Markus, des Matthäus oder des Lukas im Mittelpunkt steht. Johannes spielt eine Sonderrolle. In dem vor uns liegenden Kirchenjahr 2025/2026 ist das Evangelium nach Matthäus dran. In den drei Rorate-Gottesdiensten donnerstags im Advent werden Impulse zum Matthäus-Evangelium gegeben: Rorate der 1. Adventswoche: „Nach innen hören – Josef träumt“ Mt, 1,18-24 Rorate der 2. Adventswoche: „Wer bin ich? - Die Abstammung Jesu“ Mt 1,1-17 Rorate der 3. Adventswoche: „Alles auf Anfang – Johannes der Täufer“ Mt 3,1-12 Herzliche Einladung, gemeinsam den Advent zu feiern und das Matthäus-Evangelium kennenzulernen. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent! Pastor Ferdinand Hempelmann Quelle Bild: Der-Steirische-Brauch.at Der Evangelist Matthäus auf einem Gemälde von Guido Reni (Vatikanische Museen Rom)
von Sankt Pankratius 27. November 2025
Inzwischen ist es Tradition: Die Gruppe "Gitarren & Friends" lädt zum gemeinsam Singen in die Kirche St. Georg ein. Auf dem Plan stehen am 3. Advent bekannte Advents- und Weihanchtslieder. Los geht es um 16.30 Uhr.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Dienstag haben sich einige Mitglieder des Liturgieausschusses mit den Wortgottesdienstleitern aus St. Georg zum Austausch hinsichtlich der neuen Gottesdienstordnung getroffen. An diesem Abend wurde festgelegt, dass in St. Georg an jedem 2. Sonntag im Monat ein Wortgottesdienst gefeiert wird, erstmals am 14. Dezember 2025. Wir freuen uns sehr darüber, in der Gemeinde auf diesem Weg einen dritten Sonntagsgottesdienst im Monat feiern zu können und laden hierzu herzlich ein.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Samstag, 13. Dezember 2025 (dem Wochenende zum dritten Advent) lädt der gemischte Chor Buldern um 17.00 Uhr zu einem Konzert für Chor, Solisten und Streicherensemble in die Pankratius Kirche Buldern ein. Dieses Konzert bildet gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum 120 jährigen Jubiläum des Chores. Unter der Gesamtleitung von Jörg Overgoor erklingen Werke des Barock von G.F. Telemann (Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“), W.C. Briegel („Mache dich auf, werde licht“) und J.S. Bach („Air for Advent“), der Romantik von F. Mendelssohn („Wie lieblich sind die Boten“) und der Moderne von J. Rutter („what sweeter music“, „Nativity carol“, „Weihnachtswiegenlied“). Unterstützt wird der gemischte Chor vom Streicherensemble „Steverquintett“, das als instrumentale Werke drei Kompositionen von H. Purcell, M. Reger und J. Sibelius vorträgt. Die mit Kerzen und Strahlern illuminierte Bulderner St. Pankratius Kirche sorgen für den adventlich- weihnachtlichen Rahmen. Ende November begibt sich der 50 köpfige Chor auf sein Probenwochenende in Haus Ohrbeck bei Osnabrück, um intensiv die letzten Passagen zu proben. Der Eintritt zu diesem etwa einstündigen Konzert ist frei.
von Sankt Pankratius 5. November 2025
Am kommenden Sonntag, 09. November ab 17:00 Uhr wird das Kevelaerer Gitarrenquartett in Buldern zu Gast sein. Vier junge und preisgekrönte Musiker um den Gitarristen und Gitarrenlehrer Markus Birkhoff musizieren in der Pfarrkirche St. Pankratius . Zu hören sein wird gleichermaßen feurige wie zarte Musik u. a. von Maurice Ravel, Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach und aus der Feder von Federico Torroba. In Originalwerken und Bearbeitung begegnen den Zuhörern dabei bekannte Ohrwürmer und unentdeckte Kleinodien. Der Eintritt ist wie immer frei. Wer schon einmal hineinhören möchte, darf folgenden Links folgen: Kevelaerer Gitarrenquartett bei YouTube Instagram-Seite von Markus Birkhoff
von Sankt Pankratius 27. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, im Pastoralen Raum Dülmen wird ab dem 1. Dezember 2025 ein neuer Liturgieplan gelten. Die vier katholischen Pfarreien – Heilig Kreuz, St. Viktor, St. Pankratius in Buldern und St. Georg in Hiddingsel – haben sich gemeinsam auf diese neue Ordnung verständigt. Hintergrund ist, dass die Pfarrstelle in Heilig Kreuz nicht neu besetzt wird und künftig nur noch vier Priester im gesamten Pastoralen Raum tätig sind. Deshalb war es notwendig, die Gottesdienstzeiten neu zu gestalten. Diese Veränderung ist ein gemeinsamer Schritt, um mit den vorhandenen Möglichkeiten verantwortungsvoll umzugehen und auch in Zukunft ein verlässliches gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Der neue Plan wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden sowie zwei Priestern erarbeitet. Dabei wurden alle 13 Gottesdienstorte in den Blick genommen – auch die Altenheime und Einrichtungen wie das Maria-Ludwig-Stift und das Heilig-Geist-Stift. Die neue Ordnung sieht unter anderem vor: In jeder Kirche findet am Sonntagvormittag alle 14 Tage eine Eucharistiefeier statt. An den anderen Sonntagen können Wort-Gottes-Feiern stattfinden, wenn dafür Leitende zur Verfügung stehen. An einem fünften Sonntag im Monat feiern wir eine gemeinsame Messe um 11 Uhr – reihum in den verschiedenen Kirchen. Die Vorabendmesse in Heilig Kreuz beginnt künftig um 17.30 Uhr, um Raum für Hochzeiten und Taufen zu schaffen. Auch in den Altenheimen gibt es Anpassungen – dort übernehmen emeritierte Priester die Eucharistiefeiern, oder es werden Wortgottesdienste mit Kommunion gefeiert. Für besondere Anlässe wie Schützenfeste oder Prozessionen gibt es künftig mehr Flexibilität: In Absprache vor Ort kann der reguläre Sonntagsgottesdienst zugunsten des Festes entfallen. Die neue Ordnung ist ein verbindlicher Rahmen, lässt aber auch Raum für neue Formen des kirchlichen Lebens. Sie wird nach eineinhalb Jahren gemeinsam ausgewertet. Diese Veränderungen zeigen: Kirche bewegt sich – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus dem Wunsch heraus, auch unter veränderten Bedingungen für die Menschen da zu sein.
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, am Sonntag, 9. November 2025, finden in unseren Kirchengemeinden die Kirchenvorstandswahlen statt. Die Wahlunterlagen zur Online-Wahl sind Ihnen in den vergangenen Tagen zugestellt worden. Wenn Sie nicht online wählen möchten, können Sie bis zum 5. November 2025 Briefwahlunterlagen in den Pfarrbüros beantragen. Die Briefwahlumschläge müssen bis Sonntag, 9. November 2025, in den Pfarrbüros in den Briefkasten geworfen werden, damit sie Berücksichtigung finden. Außerdem werden die Wahlausschüsse am Sonntag die Möglichkeit der Urnenwahl anbieten. Bitte bringen Sie ein wenig Zeit mit, denn vor Ausgabe der Wahlzettel muss alles in einem Computerprogramm dokumentiert werden. Die Zeiten sind folgende: St. Georg Hiddingsel 9.00 Uhr - 11.30 Uhr Pfarrheim St. Georg St. Pankratius Buldern 10.00 Uhr - 12.30 Uhr Familienzentrum St. Josef
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
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