Hausgebet am Palmensonntag 2020
V:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A:
Amen.
V:
Der Name des Herrn sei gepriesen.
A:
Von nun an bis in Ewigkeit.
Im Evangelium hören wir heute von einem großen Jubel vieler Menschen in der Stadt Jerusalem. In unseren Tagen ist es zurzeit verboten, mit vielen Menschen zusammen zu sein. Wir können uns auch nicht zum Gottesdienst treffen auf dem Schulhof in Hiddingsel oder auf dem Kirchplatz in Buldern. Lassen wir am heutigen Palmsonntag Jesus in unsere Häuser und Wohnungen einziehen, in unsere Herzen und in unsere Gedanken.
V:
Hosanna dem Sohne Davids – Kyrie eleison
A:
Kyrie eleison.
V:
Du König deines Volkes – Kyrie eleison
A:
Kyrie eleison.
V:
Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn – Christe eleison
A:
Christe eleison.
V:
Gesegnet sei das kommende Reich – Christe eleison
A:
Christe eleison.
V:
Dir sei Herrlichkeit in der Höhe – Kyrie eleison
A:
Kyrie eleison.
V:
Sohn Davids, erbarme dich unser – Kyrie eleison
A:
Kyrie eleison.
Evangelium
– Erster Teil in kindgerechter Sprache (Joh 11,3–7.17.20–27.33b–45)
Jesus war mit seinen Freunden unterwegs in die Stadt Jerusalem.
Bevor sie in die Stadt kamen, blieb Jesus stehen.
Er sagte zu seinen Freunden:
„Geht voraus in das nächste Dorf. Dort werdet ihr einen Esel finden, der an einem kleinen Baum festgebunden ist. Noch nie ist jemand auf dem Esel geritten. Bringt ihn zu mir. Auf ihm will ich in die Stadt Jerusalem reiten. Wenn euch der Besitzer des Esels fragt, warum ihr das Tier losbindet und einfach so mitnehmt, dann sagt ihm: Gott, der Herr braucht ihn.“
Zwei Freunde von Jesus gingen in das Dorf und fanden alles so, wie Jesus es gesagt hat. Als sie den Esel sahen, wollten sie ihn losbinden. Aber da tauchte der Besitzer auf und fragte: „Warum bindet ihr einfach meinen Esel los?”
Die Freunde von Jesus sagten: „Gott, der Herr braucht ihn.”
Da gab der Mann ihnen den Esel. Als sie den Esel zu Jesus gebracht hatten, setzte er sich darauf und ritt in die Stadt hinein. Auf der Straße war sehr viel los: Viele Menschen kamen ihm entgegen. Sie freuten sich so, dass Jesus in die Stadt ritt, dass sie von den Bäumen Zweige abbrachen.
Sie nahmen die Zweige in die Hände und winkten ihm damit zu. Sie feierten Jesus wie einen König!
Aber sie wussten genau: Jesus ist kein normaler König. Er war nicht auf einem großen Pferd unterwegs, sondern auf einem Esel, einem Tier der armen Leute. Jesus trug auch keine Krone. Er hatte kein Schwert in der Hand. Er hatte kein Schloss, keine Diener und keine Waffen. Er war arm, sein Herz aber war sehr reich. Die Leute wussten: Jesus ist ein König des Friedens – er will den Menschen Frieden bringen. Er liebt die Menschen über alles. Wer in der Nähe von Jesus war, spürte sofort Kraft und Mut. „Hosianna“ schrien die Leute, „Du sollst unser König sein!"
Die Palmzweige, die man zu Hause hat, werden in die Hand genommen:
Allmächtiger Gott,
heute erinnern wir uns an den Tag,
an dem dein Sohn Jesus Christus in seine Stadt Jerusalem eingezogen ist
und tragen ihm zu Ehren grüne Zweige in den Händen.
Wir bitten dich: Segne (+)diese Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges über den Tod.
Wie die Menschen Jerusalems ehren wir Christus mit unserem Lobgebet
und bitten dich: Stärke in diesen Tagen unseren Glauben,
unsere Hoffnung und unsere Liebe,
und gib, dass wir einst zum himmlischen Jerusalem gelangen.
Darum bitten wir, vereint im Heiligen Geist, durch Christus, unsern Herrn.
Amen.
Beten wir den Lobpreis:V:
Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe!
A:
Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe!
V:
Hosanna singen wir dir, Gott,
Schöpfer des Himmels und der Erde,
Gott des Lebens,
Gott der Freiheit,
Gott der Gerechtigkeit,
Gott der Barmherzigkeit,
Gott, unserem Vater.
A:
Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe!
V:
Hosanna singen wir dir, Gott,
für dein Wort, das uns umtreibt,
für dein Warten auf uns,
für die Freiheit, umzukehren zu dir,
für dein Entgegenkommen,
für deine Vergebung,
für jeden Neuanfang.
A:
Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe!
V:
Hosanna singen wir dir, Gott,
für deine menschgewordene Liebe,
für deine überzeugende Demut,
für deine befreiende Wahrheit,
für deine unendliche Güte,
für deine Liebe bis in den Tod.
A:
Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe!
V:
Wir preisen dich, Herr des Himmels und der Erde,
in Dankbarkeit, in Ehrfurcht und Liebe
durch deinen Sohn
im Heiligen Geist
und stimmen ein in dein Lob:
Lied (GL 392, 1+4):
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren. Lob ihn, o Seele, vereint mit den himmlischen Chören. Kommet zu Hauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören.
Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen. Lob ihn mit allen, die seine Verheißung bekamen. Er ist dein Licht; Seele, vergiß es ja nicht. Lob ihn in Ewigkeit. Amen.
Wir haben gehört, was damals in Jerusalem geschehen war. Da waren Menschen, die wollten Jesus zu ihrem König machen. Sie legten ihre Kleider auf den Weg und jubelten ihm mit grünen Zweigen zu.
Aber es gab auch Menschen, die Jesus aus dem Weg haben wollten. Ja, er hatte auch viele Feinde. Als Jesus gefangen war und verurteilt wurde, gaben sie ihm eine Dornenkrone und verspotteten ihn.
Jesus wusste, dass es diese Menschen gab, die ihn beseitigen wollten. Doch er ging unbeirrbar seinen Weg weiter. Nur so konnte er zeigen, dass seine Botschaft richtig ist: Gott ist uns nahe im Leben und im Sterben, denn Gott liebt die Menschen ohne Unterschied. Die Menschen sollen seine Liebe erkennen.
Evangelium
– (Teil 2 in einfacher Sprache)
Jesus war gefangen genommen und von Pontius Pilatus zum Tod verurteilt worden. Die Soldaten verspotten Jesus. Die Soldaten des Statthalters brachten Jesus in den Palast und versammelten die ganze Mannschaft um ihn. Sie zogen ihm seine Kleider aus und hängten ihm einen roten Soldatenmantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und drückten sie ihm auf den Kopf. Sie gaben ihm einen Stock in seine rechte Hand, warfen sich vor ihm auf die Knie und machten sich über ihn lustig. »Hoch lebe der König der Juden!«, riefen sie. Dann spuckten sie ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihn damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Soldatenmantel ab, zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an und führten ihn hinaus, um ihn ans Kreuz zu nageln.
Lied (GL 289, 1+6)
O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gekrönet mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber frech verhöhnet: gegrüßet seist du mir.
Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir.
Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du dann herfür.
Wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten, kraft deiner Angst und Pein.
Fürbitten
V:
Zwischen „Hosianna“ und „Kreuzige ihn“ liegen nur wenige Stunden. Was Jesus in den letzten Tagen vor seinem Tod widerfährt, können viele von uns nachempfinden. Sie müssen ertragen, dass sich ihr Leben innerhalb kürzester Zeit völlig verändert. Für sie bitten wir:
V:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild. (Psalm 121)
A:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild.
V:
Gestern geliebt – heute verlassen: Wir beten für alle, die wie aus heiterem Himmel von Menschen im Stich gelassen werden.
A:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild.
V:
Gestern gebraucht –heute weggeschoben: Wir beten für alle, die ohne eigene Schuld von heute auf morgen ihre Arbeit verlieren.
A:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild.
V:
Gestern gesund –heute todgeweiht: Wir beten für alle, die durch eine schlimme Krankheit plötzlich ihre Lebensplänedurchkreuzt sehen.
A:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild.
V:
Gestern unbekümmert –heute gebrochen: Wir beten für alle, die durch einen schweren Schicksalsschlag oder durch ein Unglück von einem Augenblick zum anderen den Halt im Leben verlieren.
A:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild.
V:
Gestern angesehen –heute vergessen: Wir beten für alle, die verkraften müssen, dass sich mit einem Mal kaum noch jemand für sie interessiert.
A:
Vertraut auf den Herrn; er ist Helfer und Schild.
Herr, unser Gott,
wir denken heute an die vielen Kranken und Schwerkranken, und an die älteren Menschen in unseren Pflegeheimen, an ihre Helferinnen und Helfer, an die Pflegekräfte und Ärzte, an die Rettungskräfte, die immer da sind, an die viele Frauen und Männer und Jugendliche, die in dieser Zeit auf kreativen Wegen tröstende Nähe vermitteln trotz Distanz.
Auch unsere Verstorbenen schließen wir in unser Gebet mit ein, wenn wir nun gemeinsam mit allen Christen in unserer Gemeinde und der ganzen Welt beten:
Vater unser im Himmel…
Gebet:
Allmächtiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke,
viele Generationen vor uns haben dich als mächtig erfahren,
als Helfer in allen Nöten.
Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind,
und stärke in uns den Glauben, dass du dich um jede und jeden von uns sorgst.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Segen:
V:
Der Herr segne und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten uns sei uns gnädig.
Er wende uns sein Angesicht zu
Und schenke uns Frieden.
V: Und der Segen des dreieinigen Gottes: des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, komme auf uns herab und bleibe allezeit bei uns. Amen.
V: Gelobt sei Jesus Christus.
A: In Ewigkeit. Amen
Lied (GL 453,1-4)
1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns auf unsern Wegen.
Sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen,
sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen.
2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten,
voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten.
3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen,
sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen.
4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen,
dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen.