AUS DER TAGESLESUNG
In jener Zeit sprach Jesus: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.
Joh 16,32-33
IMPULS
von Pfarrer Christian Hartl
„Angesichts der vielen Nöte und Herausforderungen unserer Welt möchte ich manchmal schlicht verzweifeln!“ So oder so ähnlich mag manch einer oder eine von uns schon gestöhnt haben, wenn er oder sie Bilder von hungernden Kindern, Dokumentationen über ungerechte wirtschaftliche Verflechtungen und Korruption oder Reportagen über Umweltkatastrophen gesehen hat.
Papst Franziskus schreibt in seiner Enzyklika Laudato si’
über das, „was unserem Haus widerfährt“. Er meint unseren Planeten Erde, den wir gemeinsam bewohnen, und er beklagt unter anderem die Umweltverschmutzung und die Wegwerfkultur, den Verlust der biologischen Vielfalt, die Verschlechterung der Lebensqualität, den sozialen Niedergang sowie die weltweite soziale Ungerechtigkeit. Er nennt viele Probleme beim Namen, zu Recht! Man muss sehen und sagen, was nicht in Ordnung ist. Man, nein wir (!) müssen Unrecht benennen, schonungslos. Denn das ist die Voraussetzung für Veränderung und Erneuerung. Aber oft bleibt mir die Luft weg, wenn ich all diese Probleme, die Herausforderungen, vor allem das Unrecht wahrnehme. In der Welt ist, wie Jesus gesagt hat, viel Bedrängendes. Wo anfangen, wo enden?
Aber Jesus macht Mut. Er vermittelt uns die Botschaft: Es ist, wie es ist – aber in allem sollst du wissen: Ich bin da! Ich bin bei euch! Ich bin selbst den Weg durch Bedrängnis und Unrecht, Unverständnis und Gewalt hindurch gegangen, auf dass ihr euch auch in solcher Bedrängnis nicht unverstanden fühlen müsst. Habt Mut! Ich will euch – ganz unscheinbar – begleiten, Schritt für Schritt. Ich will euch mit meinem Geist beflügeln.
FRAGEN ZUM NACHDENKEN - Welche Sorgen bedrängen mich derzeit?
- Was oder wer macht mir Mut?
GEBET
Gott, deine Schöpfung seufzt auf
angesichts der vielen Wunden,
die wir Menschen ihr zugefügt haben.
Schenke uns
einen klaren Blick für die Wirklichkeit,
Mut, um die Probleme zu benennen,
Kreativität angesichts unserer
Gestaltungsmöglichkeiten und ein
grenzenloses Vertrauen
in deine hilfreiche Gegenwart.
Amen.