Tagesimpuls 03.04.2020

3. April 2020

Ein Stern, der deinen Namen trägt


Liebe Gemeindemitglieder,

jemand hat mir geschrieben:

„Im heutigen Impuls schreibst du davon, wie gerne du singst und dass Kirchenlieder dir besonders guttun. Ich musste schmunzeln, es kam mir bekannt vor (…) Zu einem Lied habe ich eine besondere Beziehung: Stern, auf den ich schaue, evangelisches Gesangbuch Nr. 407. Dieses Lied habe ich vor jedem Arbeitstag (…) gesungen. Es hat mir täglich gesagt, wo ich mich ‚festgemacht‘ habe, und es hat mich getröstet, bestärkt; in schweren Zeiten war es auch einfach nur dazu da, weiter auszuhalten. Aber immer war da eine Hoffnung und Zuversicht.“

Stern, auf den ich schaue,
Fels, auf dem ich steh,
Führer, dem ich traue,
Stab, an dem ich geh,
Brot, von dem ich lebe,
Quell, an dem ich ruh,
Ziel, das ich erstrebe,
alles, Herr, bist du!

Es war und ist wohl wieder ein beliebtes Kirchenlied. Der Ursprung ist ein Gedicht von Adolf Krummacher, das 1857 veröffentlicht wurde. Populär wurde es erst nach seinem Tod mit der Melodie von Mina Koch, die sie 1887 dazu schrieb. Nach dem zweiten Weltkrieg kam es in Misskredit, weil niemand mehr den Vers – Führer, dem ich traue – singen konnte. Im neuen Evangelischen Gesangbuch ist es wieder aufgenommen worden. Es ist ein Liebeslied an Gott.

Ohne dich, wo käme
Kraft und Mut mir her?
Ohne dich, wer nähme
meine Bürde, wer?
Ohne dich zerstieben
würden mir im Nu.
Glauben, Hoffen, Lieben
alles, Herr, bist du!

Mina Koch war bei ihrem Bruder in der Altmark zu Besuch, wo er evangelischer Pfarrer war. Dort entdeckte sie in einem Gedichtband den Text, setzte sie sich ans Klavier und vertonte ihn. Bis dahin waren die Gedichte von Adolf Krummacher nicht groß bekannt geworden. Dieser Text hat wohl auf Mina Koch gewartet.

Als sie dieses Lied vertonte, wusste sie, was schwere Bürden für einen Menschen bedeuten. Ihre Mutter war früh verstorben und dann zwei von ihren zehn Kindern. Außerdem dürfte es kein Zuckerschlecken gewesen sein, in dieser Zeit zehn Kinder zu gebären. Mit 50 Jahren büßte sie immer mehr ihre Sehkraft ein. Wahrscheinlich hat sie das schon bei der Vertonung des Gedichtes gemerkt und fühlte sich deswegen angesprochen von den Versen: „Führer, dem ich vertraue; Stab, an dem ich gehe.“ Bestimmt gebrauchte sie irgendwann einen Blindenstock, um zurecht zu kommen.

Drum so will ich wallen
meinen Pfad dahin,
bis die Glocken schallen
und daheim ich bin.
Dann mit neuem Klingen
jauchz ich froh dir zu:
nichts hab ich zu bringen,
alles, Herr, bist du!

Mina Koch starb mit 79 Jahren. 1924 erschallten für sie die Glocken, als sie auf demselben Friedhof begraben wurde, auf dem sich auch das Grab von Adolf Krummacher befand. Seitdem liegen Komponistin und Dichter des Liedes auf demselben Gottesacker.

„Stern, auf den ich schaue“

Das Lied funktioniert auch dann, wenn kein Stern am Himmel zu sehen ist. Der Stern ist dann ein inneres Bild. Wir Menschen brauchen solche inneren Bilder, wenn wir das Licht der Sonne nicht mehr wahrnehmen können. Lieder lassen solche Bilder in uns aufleuchten, die Musik überhaupt.

 „Stern, auf den ich schaue“

Heute ist eher das Lied „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ populär, wenigstens bei Hochzeiten und auf Schützenfesten. Und wenn auch beide Lieder verschieden sind, so greifen sie doch das eine Bild vom Stern auf, der für eine Person steht.

Jesus Christus ist mein Stern. An ihm mache ich mich fest. „Binde deinen Karren an einen Stern“, hat Leonardo da Vinci gesagt. Für mich hat der Glaube mehr Kraft als Ochsen oder Pferde.  

Jesus selbst lädt aber auch dazu ein, füreinander ein Stern zu sein. Denn Jesus sagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)

„Diese Krise weckt unsere tiefsten Ängste. Aber sie ruft auch das Beste in uns hervor!“ sagte gestern unser Bundespräsident.  

Durfte das nicht z.B. Lisa Enstrup in Buldern erfahren, als die Nachbarn ihr in dieser Woche auf der Straße ein Ständchen zum 93. Lebensjahr sangen? Radio Kiepenkerl hat davon berichtet. Und das Video ist richtig schön anzuhören!

Für mich sind auch Menschen wie Sterne, die an mich denken, mich positiv überraschen, mich ermutigen, trösten, mir
zuhören, Orientierung geben, mir ein Beispiel geben, oder mich einfach mögen wie ich bin.

„Stern, auf den ich schaue“

Vielleicht hält ja heute auch jemand Ausschau nach mir oder dir. Dann sollten wir uns möglichst nicht zurückziehen oder uns verstecken, sondern leuchten – auch aus der Distanz. Wir können ja ein paar Signale senden.


Gebet aus Lateinamerika:

Gott allein kann den Glauben schenken,
aber Du kannst davon Zeugnis geben.
Gott allein kann Hoffnung schenken, aber du kannst die Menschen in ihrem Vertrauen stärken.
Gott allein kann die Liebe schenken,
aber du kannst andere lieben.
Gott allein kann Frieden geben, aber du kannst für die Einheit aller Menschen eintreten.
Gott allein ist der Weg,
aber du kann ihn anderen zeigen.
Gott allein ist das Licht, aber du kannst es
in den Augen aller leuchten lassen.
Gott allein ist das Leben, aber du kannst
andere in dem Wunsch zu leben bestärken.
Gott allein kann das Unmögliche schaffen,
aber du kannst das Mögliche tun.
Gott allein genügt sich selbst, aber er zieht es vor, auf dich zu bauen.
Amen.

Ich wünsche Ihnen und Euch einen frohen Tag!

Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann

von Sankt Pankratius 28. November 2025
„Rorate caeli desuper“ ist der Beginn eines Gesanges in der Adventszeit. Übersetzt lautet er: „Tauet, Himmel, von oben“. Die Worte sind dem Buch Jesaja entnommen und spiegeln im Judentum die Sehnsucht wider, dass der Gerechte endlich kommen möge. Für uns Christen ist Jesus der Erwartete, der Gerechte, der Sohn Gottes. Unsere Erwartung ist eine andere. Wir erhoffen sein Wiederkommen, damit er die Welt vollendet. Als Christen leben wir zwischen dem ersten Kommen Jesu und seiner erhofften Wiederkunft. Diese Zeit hat jede Generation von Christen zu gestalten, denn „das Reich Gottes ist nahe“. Ein Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Es beginnt dann auch ein neues Lesejahr, in dem entweder das Evangelium des Markus, des Matthäus oder des Lukas im Mittelpunkt steht. Johannes spielt eine Sonderrolle. In dem vor uns liegenden Kirchenjahr 2025/2026 ist das Evangelium nach Matthäus dran. In den drei Rorate-Gottesdiensten donnerstags im Advent werden Impulse zum Matthäus-Evangelium gegeben: Rorate der 1. Adventswoche: „Nach innen hören – Josef träumt“ Mt, 1,18-24 Rorate der 2. Adventswoche: „Wer bin ich? - Die Abstammung Jesu“ Mt 1,1-17 Rorate der 3. Adventswoche: „Alles auf Anfang – Johannes der Täufer“ Mt 3,1-12 Herzliche Einladung, gemeinsam den Advent zu feiern und das Matthäus-Evangelium kennenzulernen. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent! Pastor Ferdinand Hempelmann Quelle Bild: Der-Steirische-Brauch.at Der Evangelist Matthäus auf einem Gemälde von Guido Reni (Vatikanische Museen Rom)
von Sankt Pankratius 27. November 2025
Inzwischen ist es Tradition: Die Gruppe "Gitarren & Friends" lädt zum gemeinsam Singen in die Kirche St. Georg ein. Auf dem Plan stehen am 3. Advent bekannte Advents- und Weihanchtslieder. Los geht es um 16.30 Uhr.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Dienstag haben sich einige Mitglieder des Liturgieausschusses mit den Wortgottesdienstleitern aus St. Georg zum Austausch hinsichtlich der neuen Gottesdienstordnung getroffen. An diesem Abend wurde festgelegt, dass in St. Georg an jedem 2. Sonntag im Monat ein Wortgottesdienst gefeiert wird, erstmals am 14. Dezember 2025. Wir freuen uns sehr darüber, in der Gemeinde auf diesem Weg einen dritten Sonntagsgottesdienst im Monat feiern zu können und laden hierzu herzlich ein.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Samstag, 13. Dezember 2025 (dem Wochenende zum dritten Advent) lädt der gemischte Chor Buldern um 17.00 Uhr zu einem Konzert für Chor, Solisten und Streicherensemble in die Pankratius Kirche Buldern ein. Dieses Konzert bildet gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum 120 jährigen Jubiläum des Chores. Unter der Gesamtleitung von Jörg Overgoor erklingen Werke des Barock von G.F. Telemann (Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“), W.C. Briegel („Mache dich auf, werde licht“) und J.S. Bach („Air for Advent“), der Romantik von F. Mendelssohn („Wie lieblich sind die Boten“) und der Moderne von J. Rutter („what sweeter music“, „Nativity carol“, „Weihnachtswiegenlied“). Unterstützt wird der gemischte Chor vom Streicherensemble „Steverquintett“, das als instrumentale Werke drei Kompositionen von H. Purcell, M. Reger und J. Sibelius vorträgt. Die mit Kerzen und Strahlern illuminierte Bulderner St. Pankratius Kirche sorgen für den adventlich- weihnachtlichen Rahmen. Ende November begibt sich der 50 köpfige Chor auf sein Probenwochenende in Haus Ohrbeck bei Osnabrück, um intensiv die letzten Passagen zu proben. Der Eintritt zu diesem etwa einstündigen Konzert ist frei.
von Sankt Pankratius 5. November 2025
Am kommenden Sonntag, 09. November ab 17:00 Uhr wird das Kevelaerer Gitarrenquartett in Buldern zu Gast sein. Vier junge und preisgekrönte Musiker um den Gitarristen und Gitarrenlehrer Markus Birkhoff musizieren in der Pfarrkirche St. Pankratius . Zu hören sein wird gleichermaßen feurige wie zarte Musik u. a. von Maurice Ravel, Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach und aus der Feder von Federico Torroba. In Originalwerken und Bearbeitung begegnen den Zuhörern dabei bekannte Ohrwürmer und unentdeckte Kleinodien. Der Eintritt ist wie immer frei. Wer schon einmal hineinhören möchte, darf folgenden Links folgen: Kevelaerer Gitarrenquartett bei YouTube Instagram-Seite von Markus Birkhoff
von Sankt Pankratius 27. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, im Pastoralen Raum Dülmen wird ab dem 1. Dezember 2025 ein neuer Liturgieplan gelten. Die vier katholischen Pfarreien – Heilig Kreuz, St. Viktor, St. Pankratius in Buldern und St. Georg in Hiddingsel – haben sich gemeinsam auf diese neue Ordnung verständigt. Hintergrund ist, dass die Pfarrstelle in Heilig Kreuz nicht neu besetzt wird und künftig nur noch vier Priester im gesamten Pastoralen Raum tätig sind. Deshalb war es notwendig, die Gottesdienstzeiten neu zu gestalten. Diese Veränderung ist ein gemeinsamer Schritt, um mit den vorhandenen Möglichkeiten verantwortungsvoll umzugehen und auch in Zukunft ein verlässliches gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Der neue Plan wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden sowie zwei Priestern erarbeitet. Dabei wurden alle 13 Gottesdienstorte in den Blick genommen – auch die Altenheime und Einrichtungen wie das Maria-Ludwig-Stift und das Heilig-Geist-Stift. Die neue Ordnung sieht unter anderem vor: In jeder Kirche findet am Sonntagvormittag alle 14 Tage eine Eucharistiefeier statt. An den anderen Sonntagen können Wort-Gottes-Feiern stattfinden, wenn dafür Leitende zur Verfügung stehen. An einem fünften Sonntag im Monat feiern wir eine gemeinsame Messe um 11 Uhr – reihum in den verschiedenen Kirchen. Die Vorabendmesse in Heilig Kreuz beginnt künftig um 17.30 Uhr, um Raum für Hochzeiten und Taufen zu schaffen. Auch in den Altenheimen gibt es Anpassungen – dort übernehmen emeritierte Priester die Eucharistiefeiern, oder es werden Wortgottesdienste mit Kommunion gefeiert. Für besondere Anlässe wie Schützenfeste oder Prozessionen gibt es künftig mehr Flexibilität: In Absprache vor Ort kann der reguläre Sonntagsgottesdienst zugunsten des Festes entfallen. Die neue Ordnung ist ein verbindlicher Rahmen, lässt aber auch Raum für neue Formen des kirchlichen Lebens. Sie wird nach eineinhalb Jahren gemeinsam ausgewertet. Diese Veränderungen zeigen: Kirche bewegt sich – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus dem Wunsch heraus, auch unter veränderten Bedingungen für die Menschen da zu sein.
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, am Sonntag, 9. November 2025, finden in unseren Kirchengemeinden die Kirchenvorstandswahlen statt. Die Wahlunterlagen zur Online-Wahl sind Ihnen in den vergangenen Tagen zugestellt worden. Wenn Sie nicht online wählen möchten, können Sie bis zum 5. November 2025 Briefwahlunterlagen in den Pfarrbüros beantragen. Die Briefwahlumschläge müssen bis Sonntag, 9. November 2025, in den Pfarrbüros in den Briefkasten geworfen werden, damit sie Berücksichtigung finden. Außerdem werden die Wahlausschüsse am Sonntag die Möglichkeit der Urnenwahl anbieten. Bitte bringen Sie ein wenig Zeit mit, denn vor Ausgabe der Wahlzettel muss alles in einem Computerprogramm dokumentiert werden. Die Zeiten sind folgende: St. Georg Hiddingsel 9.00 Uhr - 11.30 Uhr Pfarrheim St. Georg St. Pankratius Buldern 10.00 Uhr - 12.30 Uhr Familienzentrum St. Josef
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
Weitere Beiträge