Tagesimpuls 11.04.2020
11. April 2020
Noch ist längst nicht alles vollbracht
Die letzten sieben Worte Jesu am Kreuz
6. „Es ist vollbracht.“
„Du hast ausgehalten.Du hast nicht zurückgeschlagen.Du hast der Liebe ein Gesicht gegeben,ein schmerzverzerrtes,ein bleibendes.Und doch standen und stehen so viele Kreuze nach deinemauf der Erde:Das Kreuz der Armen.Das Kreuz der Hungernden.Das Kreuz der Verfolgten.Das Kreuz der Unterdrückten.Noch ist längst nicht alles vollbracht.Nicht bei uns.“ Tobias Götting
Liebe Gemeindemitglieder,
„Ich gebe diesem Gott die Eintrittskarte zurück!“ lässt Dostojewski seinen Helden Iwan Karamasoff sagen, weil er das Leid, das unschuldigen Kindern zugefügt wird, nicht ertragen kann.
„Ich gebe diesem Gott die Eintrittskarte zurück!“ Haben Sie auch schon mal ähnlich gedacht oder es genauso ausgesprochen?
Der Evangelist legt diese Worte Jesus nicht in den Mund. Er lässt Jesus am Kreuz sprechen: „Es ist vollbracht!“
Es ist zum Ende gekommen und zum Ziel und damit auch zu so etwas wie Vollendung. Aber, was ist vollendet, was ist vollbracht? Was für ein Vollbringen – in der Hinrichtung am Kreuz? Wie kann man im Blick auf eine grausame Hinrichtung, die schändlichste Todesstrafe, die die antike Welt kannte, sagen: Es ist vollbracht?
„Du hast ausgehalten.Du hast nicht zurückgeschlagen.Du hast der Liebe ein Gesicht gegeben,ein schmerzverzerrtes,ein bleibendes.“
Das ist vollbracht.
Eine jede Hinrichtung auf dieser Welt – das Zerbrechen eines Menschen, eines Lebens, das täglich bei uns geschieht – damit wird nur Gewalt und das Demonstrieren von Macht vollbracht, die immer neue Gewalt hervorruft.
Am Kreuz wird vollbracht, was mit der Menschwerdung Jesu seinen Anfang genommen hat. Das hat man sich zurzeit Jesu überhaupt nicht vorstellen können. Gott im Fleisch, Gott in Menschlichkeit und Schwäche, Gott in menschlicher Gemeinschaft, dem Anstoß, der Anfeindung, dem Leiden, der Verurteilung und Kreuzigung ausgeliefert – das war nicht zu verstehen. Das soll Gott sein? Leiden statt Glück, Durst statt Erfüllung, das Kreuz als Vollendung? Das Kreuz in der Mitte der Kirche – Anstoß und Ärgernis, damals vor 2000 Jahren und heute.
Und dann wird der Leib Gottes noch in ein Grab gelegt, das mit einem Stein verschlossen wird. Gott in der Finsternis des Todes, abgeschieden vom Leben, der Verwesung preisgegeben. Aus und vorbei! So sieht also der Weg des Heils aus!?
Heilsbringer damals und heute erzählen ganz anders vom Heil, als wir das aus dem Evangelium kennen. Da gibt es kein Dunkel und keine Finsternis, kein Leid und keine Klage, kein Warum und keinen Schrei. Da ist alles schön und ganz und gut. Alles, was nicht so glänzt wird ausgeschlossen. Schöne heile Welt wie auf einem Traumschiff. Aber solche Welten haben verschlossene Türen für alle, die keine schöne Gestalt haben, gebrechlich oder schwerkrank sind, Schuld auf sich geladen haben, am Rande stehen und einfach nicht hinpassen in die schöne heile Welt.
„Der Weg des Gottes Jesu führt mit Jesus in die Finsternis, dahin, wo all das ist, was man lieber nicht sehen will und was man nicht sehen soll. Das Leiden der Unschuldigen, derer, die schreien, und derer, die nicht mehr schreien können, das Stöhnen der Gequälten und ihr Verstummen, die Bosheit und der Spott all derer, die die Opfer verlachen und all die alltäglichen Bosheiten, mit denen Menschen einander übervorteilen, Unrecht tun und verletzen.“Gunda Schneider-Flume
Der Weg Gottes führt in die Tiefe und dort in der Tiefe vollbringt er das Heil, das er jedem Menschen geben will.
Ich möchte Sie und Euch an Weihnachten erinnern. Im Gottesdienst hören wir die Worte des Propheten Jesaja:
„Das Volk, das in der Finsternis ging, / sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, / strahlte ein Licht auf.“ (Jes 9,1)
Am Kreuz wird vollendet, was der Prophet verheißt. Denn Gott geht alle Wege mit – bis in die Dunkelheit des Grabes. Damit wurde für ewige Zeiten der Keim der Hoffnung in die Erde gelegt.
„Und doch standen und stehen so viele Kreuze nach deinemauf der Erde:Das Kreuz der Armen.Das Kreuz der Hungernden.Das Kreuz der Verfolgten.Das Kreuz der Unterdrückten.Noch ist längst nicht alles vollbracht.Nicht bei uns.“
Wo Christen bereit sind, sich zu diesen Menschen zu stellen – unters Kreuz, dort wird vollbracht, was mit Jesus in die Welt gekommen ist: Gottes Liebe und Barmherzigkeit – das wahre Licht.
In der Osternacht wird dieses wahre Licht wieder neu entzündet als Hoffnungslicht für alle.
Bereiten wir uns vor. Heute ist der Tag der Grabesruh. Heute noch spüren wir die Trauer und sehen den Abgrund des Grabes vor unseren Füßen. Aber schon naht der neue Morgen, der in einem ganz anderen Licht erstrahlt und die tiefste Finsternis mit seinem Licht erfüllt. Wir stehen nicht am Abgrund. Gott hat schon längst durch seinen Sohn Brücken gebaut, die zum Leben führen, hier auf Erden und darüber hinaus.
Wir brauchen Gott die Eintrittskarte in diese Welt nicht zurückgeben.
So wünsche ich Ihnen und Euch heute einen hoffnungsvollen Karsamstag!
Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann

„Meine Kehle
Hat sich wundgeschrien,
mein Ohr sucht keine Antwort mehr.
Ich lasse mich von Dir, Gott,
an der Hand nehmen,
entdecke den Rest an Leben,
suche meinen Auftrag
kenne noch nicht das Ziel
und hoffe auf ein Ankommen.“ Angelika Daiker
7. „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“
Das letzte der sieben Worte – zum Abschluss der Fastenzeit
„Am Ende geht der Weg durch die Verzweiflung,
die Gottesferne hindurch
zu Gott,
in dessen Hand du endlich
unendliche Geborgenheit erwartetest.
So befehlen auch wir die,
die uns sterben,
in seine Hände.
Und wir ahnen und wir hoffen und wir glauben,
dass sie da besser noch aufgehoben sind
als bloß in unseren eigenen Händen.“
Tobias Götting

„Rorate caeli desuper“ ist der Beginn eines Gesanges in der Adventszeit. Übersetzt lautet er: „Tauet, Himmel, von oben“. Die Worte sind dem Buch Jesaja entnommen und spiegeln im Judentum die Sehnsucht wider, dass der Gerechte endlich kommen möge. Für uns Christen ist Jesus der Erwartete, der Gerechte, der Sohn Gottes. Unsere Erwartung ist eine andere. Wir erhoffen sein Wiederkommen, damit er die Welt vollendet. Als Christen leben wir zwischen dem ersten Kommen Jesu und seiner erhofften Wiederkunft. Diese Zeit hat jede Generation von Christen zu gestalten, denn „das Reich Gottes ist nahe“. Ein Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Es beginnt dann auch ein neues Lesejahr, in dem entweder das Evangelium des Markus, des Matthäus oder des Lukas im Mittelpunkt steht. Johannes spielt eine Sonderrolle. In dem vor uns liegenden Kirchenjahr 2025/2026 ist das Evangelium nach Matthäus dran. In den drei Rorate-Gottesdiensten donnerstags im Advent werden Impulse zum Matthäus-Evangelium gegeben: Rorate der 1. Adventswoche: „Nach innen hören – Josef träumt“ Mt, 1,18-24 Rorate der 2. Adventswoche: „Wer bin ich? - Die Abstammung Jesu“ Mt 1,1-17 Rorate der 3. Adventswoche: „Alles auf Anfang – Johannes der Täufer“ Mt 3,1-12 Herzliche Einladung, gemeinsam den Advent zu feiern und das Matthäus-Evangelium kennenzulernen. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent! Pastor Ferdinand Hempelmann Quelle Bild: Der-Steirische-Brauch.at Der Evangelist Matthäus auf einem Gemälde von Guido Reni (Vatikanische Museen Rom)

Am Dienstag haben sich einige Mitglieder des Liturgieausschusses mit den Wortgottesdienstleitern aus St. Georg zum Austausch hinsichtlich der neuen Gottesdienstordnung getroffen. An diesem Abend wurde festgelegt, dass in St. Georg an jedem 2. Sonntag im Monat ein Wortgottesdienst gefeiert wird, erstmals am 14. Dezember 2025. Wir freuen uns sehr darüber, in der Gemeinde auf diesem Weg einen dritten Sonntagsgottesdienst im Monat feiern zu können und laden hierzu herzlich ein.

Am Samstag, 13. Dezember 2025 (dem Wochenende zum dritten Advent) lädt der gemischte Chor Buldern um 17.00 Uhr zu einem Konzert für Chor, Solisten und Streicherensemble in die Pankratius Kirche Buldern ein. Dieses Konzert bildet gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum 120 jährigen Jubiläum des Chores. Unter der Gesamtleitung von Jörg Overgoor erklingen Werke des Barock von G.F. Telemann (Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“), W.C. Briegel („Mache dich auf, werde licht“) und J.S. Bach („Air for Advent“), der Romantik von F. Mendelssohn („Wie lieblich sind die Boten“) und der Moderne von J. Rutter („what sweeter music“, „Nativity carol“, „Weihnachtswiegenlied“). Unterstützt wird der gemischte Chor vom Streicherensemble „Steverquintett“, das als instrumentale Werke drei Kompositionen von H. Purcell, M. Reger und J. Sibelius vorträgt. Die mit Kerzen und Strahlern illuminierte Bulderner St. Pankratius Kirche sorgen für den adventlich- weihnachtlichen Rahmen. Ende November begibt sich der 50 köpfige Chor auf sein Probenwochenende in Haus Ohrbeck bei Osnabrück, um intensiv die letzten Passagen zu proben. Der Eintritt zu diesem etwa einstündigen Konzert ist frei.

Am kommenden Sonntag, 09. November ab 17:00 Uhr wird das Kevelaerer Gitarrenquartett in Buldern zu Gast sein. Vier junge und preisgekrönte Musiker um den Gitarristen und Gitarrenlehrer Markus Birkhoff musizieren in der Pfarrkirche St. Pankratius . Zu hören sein wird gleichermaßen feurige wie zarte Musik u. a. von Maurice Ravel, Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach und aus der Feder von Federico Torroba. In Originalwerken und Bearbeitung begegnen den Zuhörern dabei bekannte Ohrwürmer und unentdeckte Kleinodien. Der Eintritt ist wie immer frei. Wer schon einmal hineinhören möchte, darf folgenden Links folgen: Kevelaerer Gitarrenquartett bei YouTube Instagram-Seite von Markus Birkhoff

Liebe Gemeindemitglieder, im Pastoralen Raum Dülmen wird ab dem 1. Dezember 2025 ein neuer Liturgieplan gelten. Die vier katholischen Pfarreien – Heilig Kreuz, St. Viktor, St. Pankratius in Buldern und St. Georg in Hiddingsel – haben sich gemeinsam auf diese neue Ordnung verständigt. Hintergrund ist, dass die Pfarrstelle in Heilig Kreuz nicht neu besetzt wird und künftig nur noch vier Priester im gesamten Pastoralen Raum tätig sind. Deshalb war es notwendig, die Gottesdienstzeiten neu zu gestalten. Diese Veränderung ist ein gemeinsamer Schritt, um mit den vorhandenen Möglichkeiten verantwortungsvoll umzugehen und auch in Zukunft ein verlässliches gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Der neue Plan wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden sowie zwei Priestern erarbeitet. Dabei wurden alle 13 Gottesdienstorte in den Blick genommen – auch die Altenheime und Einrichtungen wie das Maria-Ludwig-Stift und das Heilig-Geist-Stift. Die neue Ordnung sieht unter anderem vor: In jeder Kirche findet am Sonntagvormittag alle 14 Tage eine Eucharistiefeier statt. An den anderen Sonntagen können Wort-Gottes-Feiern stattfinden, wenn dafür Leitende zur Verfügung stehen. An einem fünften Sonntag im Monat feiern wir eine gemeinsame Messe um 11 Uhr – reihum in den verschiedenen Kirchen. Die Vorabendmesse in Heilig Kreuz beginnt künftig um 17.30 Uhr, um Raum für Hochzeiten und Taufen zu schaffen. Auch in den Altenheimen gibt es Anpassungen – dort übernehmen emeritierte Priester die Eucharistiefeiern, oder es werden Wortgottesdienste mit Kommunion gefeiert. Für besondere Anlässe wie Schützenfeste oder Prozessionen gibt es künftig mehr Flexibilität: In Absprache vor Ort kann der reguläre Sonntagsgottesdienst zugunsten des Festes entfallen. Die neue Ordnung ist ein verbindlicher Rahmen, lässt aber auch Raum für neue Formen des kirchlichen Lebens. Sie wird nach eineinhalb Jahren gemeinsam ausgewertet. Diese Veränderungen zeigen: Kirche bewegt sich – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus dem Wunsch heraus, auch unter veränderten Bedingungen für die Menschen da zu sein.

Liebe Gemeindemitglieder, am Sonntag, 9. November 2025, finden in unseren Kirchengemeinden die Kirchenvorstandswahlen statt. Die Wahlunterlagen zur Online-Wahl sind Ihnen in den vergangenen Tagen zugestellt worden. Wenn Sie nicht online wählen möchten, können Sie bis zum 5. November 2025 Briefwahlunterlagen in den Pfarrbüros beantragen. Die Briefwahlumschläge müssen bis Sonntag, 9. November 2025, in den Pfarrbüros in den Briefkasten geworfen werden, damit sie Berücksichtigung finden. Außerdem werden die Wahlausschüsse am Sonntag die Möglichkeit der Urnenwahl anbieten. Bitte bringen Sie ein wenig Zeit mit, denn vor Ausgabe der Wahlzettel muss alles in einem Computerprogramm dokumentiert werden. Die Zeiten sind folgende: St. Georg Hiddingsel 9.00 Uhr - 11.30 Uhr Pfarrheim St. Georg St. Pankratius Buldern 10.00 Uhr - 12.30 Uhr Familienzentrum St. Josef





