Tagesimpuls 28.04.2020

28. April 2020

„Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“


Liebe Gemeindemitglieder,

„Du Opfer“, so wird anscheinend schon mal jemand z.B. auf dem Schulhof beschimpft. Mir war das gar nicht bewusst, dass dieses Wort seit gut 20 Jahren im deutschen Sprachraum auch als Schimpfwort auftaucht. Damit weicht es sehr vom traditionellen Sprachgebrauch ab und drückt eine abwertende und verächtlich Haltung jemanden gegenüber aus.

In abgeschwächter Form wird ein anderer mit diesem Wort auch als „uncool“, „langweilig“, „dumm“ bezeichnet.

Jesus Christus bezeichnen wir als „Opferlamm“. Jesus ist also ein „dummes Lamm“?

Matthäus berichtet davon, dass man Jesus am Kreuz verspottet hat (Kapitel 27):

38 Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links.
39 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf
40 und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, rette dich selbst und steig herab vom Kreuz!
41 Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohepriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten und sagten:
42 Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist doch der König von Israel! Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.
43 Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.
44 Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden.

Sich so wehrlos geben, das kommt bis heute nicht bei allen Menschen an. Mit Gott konnte man damals so eine Haltung erst recht nicht in Verbindung bringen.

Ein Sohn Gottes lässt sich nicht ans Kreuz schlagen oder „schlachten“ wie die Lämmer, die damals im Tempel geschlachtet wurden, um Gott versöhnlich zu stimmen.

„Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“, heißt es bei Matthäus (12,7)

Jesus hat schon damals den Opferbegriff zurechtgerückt. Wir können Gott nicht mit irdischen Dingen erfreuen, da er schon alles besitzt. Auch will er von uns mit irdischen Dingen nicht besänftigt werden. Es geht um das Geschenk der Liebe. Diese Liebe lässt sich sichtbar machen durch eine materielle Gabe oder ein äußeres Tun. Aber alle Gaben und alles Tun haben bei Jesus eine Richtung: die Armen, Notleidenden, Kranken und Ausgestoßenen. Diese Liebe steht im Vordergrund. Die Lämmer, die damals im Tempel geopfert wurden, hätten besser unter die Armen verteilt werden sollen.

„Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“

Die Gabenbereitung in der hl. Messe wurde früher auch „Opferung“ genannt. Die Älteren kennen noch diesen Begriff.

Opferung kommt vom lateinischen Wort „operari“ (tun). Die Darbringung der Gaben war früher ein mühseliges Werk, bis sie durch den Klingelbeutel ersetzt wurde und nur noch die Hostien und Wein von Messdienern zum Altar gebracht wurden. Neben Brot und Wein für die Vergegenwärtigung Jesu hatte man auch Dinge für das Gotteshaus (Wachs, Öl), Gaben für den Unterhalt der „kirchlichen Mitarbeiter“ und zur Linderung der Not der Armen zum Altar gebracht.

In diesem Akt kam zum Ausdruck, was in der Apostelgeschichte (Kapitel 4) beschrieben wird:

32 Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
33 Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.
34 Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös
35 und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.
36 Auch Josef, ein Levit, gebürtig aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt: Sohn des Trostes, genannt wurde,
37 verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Im Hochmittelalter ging man von Naturalien auf Geld über.  An die Stelle der Gabenbringung tritt die Geldgabe. In den Opferteller wurde ein Schlitz gemacht und ein Beutel drunter gehangen. Dieser Klingelbeutel ging dann durch die Reihen oder wurde an einem langen Stab den Gläubigen hingehalten.


Die Gaben in der hl. Messe stehen für das Leben Jesu. Er zeigt, was „Opfer“ bedeutet:  konsequente Liebe.

Im Wort Konsequenz steckt die Bedeutung: Nachfolge.

Wenn wir in der hl. Messe die Gabenbereitung durchführen, Messdienerinnen und Messdiener Brot und Wein zum Altar bringen und gleichzeitig dazu die Kollekte durchgeführt wird, dann folgen wir Jesus auf seinem Weg, der bis zum Kreuz führt, aber in die Auferstehung mündet.

Jesus ist diesen Weg freiwillig gegangen. Wenn in der Bibel davon gesprochen wird, dass er Gott gehorsam war, dann heißt das, er ist konsequent in der Liebe geblieben, was ihn den Tod eingebracht hat. In der Auferstehung hat Gott bestätigt, dass dieser Weg der Liebe kein falscher ist, sondern der Weg, auf dem das Heil zu den Menschen kommt.

Wer etwas gibt in der Gesinnung der Liebe, der geht diesen Weg. Auf diesem Weg kommt er sich näher; er kommt dem anderen näher und Gott.

Im Matthäusevangelium (Kapitel 22) fragt ein Gelehrter Jesus:

36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.
38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.
39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Wer gibt, kann loslassen. Es ist immer eine spannende Angelegenheit, weil Geben nicht immer frei von Absichten oder Erwartungen ist. Wer aber frei davon ist, ist auf dem Weg zum Menschsein.

Das Kreuz Jesu ist diesbezüglich ein guter Orientierungspunkt. Und die hl. Messe will uns in diese Haltung mithineinnehmen. Nichts geschieht nur aus dem Antrieb von innen. Es braucht auch den Antrieb von außen, den Jesus uns geben will.

Im Gotteslob steht dieses Lied:

1.) Liebe ist nicht nur ein Wort,
Liebe das sind Worte und Taten.
Als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren
als Zeichen der Liebe für diese Welt.

2.) Freiheit ist nicht nur ein Wort,
Freiheit das sind Worte und Taten.
Als Zeichen der Freiheit ist Jesus gestorben
als Zeichen der Freiheit für diese Welt.

3.) Hoffnung ist nicht nur ein Wort,
Hoffnung das sind Worte und Taten
Als Zeichen der Hoffnung ist Jesus lebendig,
als Zeichen der Hoffnung für diese Welt.


Ich wünsche Ihnen und Euch einen frohen Tag!

Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann


von Sankt Pankratius 8. September 2025
Herzliche Einladung zur Info- und Mitmachveranstaltung zum Pastoralen Raum Dülmen am 27. September um 10 Uhr im einsA Liebe Gemeindemitglieder, das Koordinierungsteam aus allen Pfarreien Dülmens informiert in der ersten Stunde über Möglichkeiten, Herausforderungen und das zukünftige Leitungsteam. Es steht für Fragen zur Verfügung. In der zweiten Stunde sind die Gäste eingeladen an Tischen zu verschieden Themen und Fragen über die Zukunft der Kirchen in Dülmen ins Gespräch zu kommen, Ideen und Perspektiven zu entwickeln, welche das Koordinierungsteam für die weitere Arbeit mitnimmt. Im Anschluss kann im Plenum über Fragen und Ideen diskutiert werden. Es steht Ihnen frei nach dem Infoblock zu gehen oder zum zweiten Block dazuzukommen. Während der Veranstaltung stehen zwei Mütter zur Kinderbetreuung im Familienzentrum St. Anna bereit. Wir würden uns freuen, Sie und Euch auf der Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Herzliche Grüße Das Koordinierungsteam des Pastoralen Raumes Dülmen Hermann Fortmann und Martina Lökes für Buldern Klaus Große Wiesmann und Hermann Küdde für Hiddingsel
von Sankt Pankratius 5. September 2025
Am Sonntag, 7. September 2025, lädt der Landwirtschaftliche Ortsverein gemeinsam mit den Landfrauen zum Erntedankgottesdienst in den Pfarrgarten ein. Der Gottesdienst beginnt um 11.00 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst verkaufen die Landfrauen selbstgebackenes Brot und neben Getränken wird es auch Gegrilltes geben. Am 12. Oktober 2025 findet in Hiddingsel der Erntedankgottesdienst um 9.30 Uhr auf dem Hof Schulze Bertelsbeck statt. Herzliche Einladung Foto: Image by Th_G / Pixabay
von Sankt Pankratius 5. September 2025
ThePop trifft Chor – „Kleiner Chor Buldern“ präsentiert Highlights der Popmusik Am Sonntag, den 21. September 2025 um 17:00 Uhr lädt der Kammerchor „Kleiner Chor Buldern“ zu einem außergewöhnlichen Popchorkonzert in die St. Joseph Kirche Dülmen ein. Unter dem Motto „Pop trifft Klangkunst“ erklingen 13 ausgewählte Arrangements weltbekannter Klassiker, interpretiert von den 13 Sängerinnen und Sängern des Ensembles unter der Leitung von Jörg Overgoor. Auf dem Programm stehen zeitlose Hits von drei Megabands, die ihre Blütezeit in den 70er bis frühen 90er Jahren hatten. Zu hören sein werden unter anderem von ABBA (Mamma Mia, The Winner Takes It All, S.O.S.), Sting (Fields of Gold, Fragile) und Supertramp (It’s Raining Again, Dreamer), deren millionenfach verkaufte Platten und internationale Auszeichnungen Musikgeschichte geschrieben haben. Die Stücke wurden in qualitativ hochwertigen Bearbeitungen speziell für Chor arrangiert, teils a cappella, teils begleitet von E-Piano (Jörg Overgoor) und Schlagzeug (Lars Overgoor), und entfalten dabei eine ganz besondere klangliche Tiefe. Mit diesem Konzertangebot soll auch die Arbeit und der Einsatz des Fördervereins „Kulturort St. Joseph“ unterstützt werden. Der Förderverein lädt ebenfalls herzlich zu diesem musikalischen Angebot ein, um auf die sehr guten akustischen Qualitäten der Josephs Kirche gerade auch für diese Musikrichtung aufmerksam zu machen. Der Eintritt ist frei, eine Spende zur Unterstützung der kulturellen Arbeit wird erbeten. Kommen sie zu einem Abend voller Melodien, Schwung, Nostalgie und Gänsehaut-Momenten. Genießen Sie in diesem einstündigen Konzert die Neuinterpretation dieser unvergesslichen Musik!
von Sankt Pankratius 5. September 2025
von Sankt Pankratius 4. September 2025
Einundzwanzig Kubikmeter Eichenholz haben Orgelbaumeister Georges Heintz und sein Team vor dreißig Jahren für den Bau der Bulderner Orgel verwendet – noch etwas mehr dürften Noah und seine Söhne für die Arche gebraucht haben. Dieser und weiterer Fragen gehen Sprecher Jan Albers und Organist Michael Seibel im Orgelkonzert nicht nur für Kinder am Sonntag, 07. September ab 16:00 Uhr in der Pfarrkirche St. Pankratius auf den Grund. Der Mannheimer Kirchenmusiker und Komponist Johannes Matthias Michel hat sich der Geschichte angenommen, in spannender bis heiterer Diktion nacherzählt und lässt sie in einen kurzweiligen Dialog mit Musik von Johann Sebastian Bach treten. Durch den geschickten Einsatz von Arrangements, Kürzungen und einzelner Motive erhalten die Zuhörer so ganz nebenbei einen Querschnitt durch das schier unerschöpfliche Oeuvre Bachs. Der Eintritt ist wie immer frei. Weitere Informationen unter www.bulderone.de .
Orgel on Gorges Heintzin Buldern mit Blumen
von Sankt Pankratius 31. August 2025
30 Jahre Georges-Heintz Orgel Vielfältige Konzerte zum Jubiläum im September 2025
von Sankt Pankratius 29. August 2025
Zu einem Spaziergang zum Hochfest Maria Himmelfahrt hat der Liturgiekreis der Seelsorgeeinheit eingeladen. Um 18.00 Uhr hat sich eine kleine Gruppe auf den Weg gemacht. Unterwegs standen Kräuter und Blumen bereit, damit ein kleines Kräutersträußchen gebunden werden konnte. Auf dem Hof Schlautmann wurden die Spaziergänger herzlich begrüßt und es wurde ein Wortgottesdienst gefeiert. Der gesellige Abschluss fand am Pfarrheim in Hiddingsel statt.
von Sankt Pankratius 29. August 2025
von Sankt Pankratius 7. August 2025
Liebe Gemeindemitglieder, wir freuen uns, dass wir an diesem Wochenende die vorläufigen Kandidatenlisten in unseren Kirchengemeinden präsentieren können. Wir danken an dieser Stelle den Gemeindemitgliedern, die sich bereit erklären, für die Kirchenvorstände zu kandidieren. Den Gemeindemitgliedern, die sich nicht mehr zur Wahl stellen, möchten wir an dieser Stelle schon einmal ein herzliches Dankeschön aussprechen. Die Vorschlagsliste wird 14 Tage öffentlich aushängen. Es besteht ein Ergänzungsrecht zur Vorschlagsliste, auf das wir nach § 9 der Wahlordnung hinweisen möchten: (1) Die Wahlberechtigten haben das Recht, die Vorschlagsliste zu ergänzen. (2) Der Ergänzungsvorschlag ist gültig, wenn er a) von mindestens 10 wahlberechtigten Personen mit Vor- und Nachnamen sowie unter Angabe des Erstwohnsitzes unterzeichnet ist, b) die schriftliche Erklärung der oder des Vorgeschlagenen enthält, dass sie oder er zur Kandidatur bereit ist und c) innerhalb von zwei Wochen nach Beginn der Veröffentlichung (§ 8 Absatz 5) beim Wahlvorstand eingereicht ist. (3) Neben der Erklärung im Sinne von Absatz 2 lit. b) bedarf es des Vorliegens der Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten sowie einer Erklärung zum Vorliegen der Wählbarkeitsvoraussetzungen gemäß § 11 KVVG entsprechend § 8 Absatz 2 lit. b) und c). (4) Unabhängig von Absatz 1 und Absatz 2 kann der Wahlvorstand die Vorschlagsliste ergänzen, wenn nicht genug Kandidatinnen oder Kandidaten vorhanden sind oder Kandidatinnen oder Kandidaten ihre Kandidatur zurückziehen. Diese Möglichkeit des Ergänzungsrechtes besteht für 14 Tage. Die Wahlen für die Kirchenvorstände finden am 9. November 2025 statt. Weitere Infos werden auf der Homepage folgen.
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