Tagesimpuls 30.04.2020

30. April 2020

Nicht jeder kann ihn riechen


Liebe Gemeindemitglieder,

nicht jeder kann ihn haben bzw. riechen: den Weihrauch.

Und dennoch würde was fehlen, wenn wir ihn in der hl. Messe zu bestimmten Festen gar nicht mehr benutzen würden.
Oder?

Weihrauch ist auch nicht gleich Weihrauch. Manche Körner riechen beim Verbrennen bitter, andere durften süßlich.

Nach dem II. Vatikanischen Konzil (1962 - 1965) schien der Weihrauch etwas verpönt zu sein, weil man mehr Nüchternheit im Gottesdienst wollte. So manchem Priester und auch frommen Katholiken wurde unterstellt, dass sie Weihrauch zur Selbstdarstellung im Gottesdienst benutzen würden.

Mittlerweile kaufen sich auch Privatleute Weihrauch, um damit in ihrer Wohnung oder im Haus „zu räuchern“. Die unterschiedlichsten Düfte sind auf dem Markt und dazu kleine Tischgefäße für den Hausgebrauch.

Der Weihrauch hat seinen Ursprung in der höfischen und bürgerlichen Kultur des vorderen und mittleren Orient. Er gehörte zur Hygiene und Kosmetik des Ostens und der Antike. Er vertreibt nicht nur üble Gerüche, er hat auch desinfizierende Wirkung, vertreibt Insekten und hat bei reichlichem Gebrauch eine leicht narkotisierende Wirkung. Der Gebrauch des Weihrauches wird zum Statussymbol. Nur die Vornehmen können sich ihn erlauben.

Darum wird er irgendwann auch in religiösen Angelegenheit gebraucht. Gott bietet man Weihrauch dar. Vor dem Allerheiligsten des israelitischen Bundeszeltes und später dann vor dem Jerusalemer Tempel steht der Rauchopferaltar.

Im Lukasevangelium lesen wir, wie Zacharias Rauchopfer darbringt:

5 Es gab in den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, einen Priester namens Zacharias, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; ihr Name war Elisabet.
6 Beide lebten gerecht vor Gott und wandelten untadelig nach allen Geboten und Vorschriften des Herrn.
7 Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar und beide waren schon in vorgerücktem Alter.
8 Es geschah aber, als seine Abteilung wieder an der Reihe war und er den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete,
9 da traf ihn, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los, in den Tempel des Herrn hineinzugehen und das Rauchopfer darzubringen.
10 Während er nun zur festgelegten Zeit das Rauchopfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.
11 Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.
12 Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht.
13 Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.


Im Matthäusevangelium lesen wir von drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Kind in Bethlehem neben Gold und Myrrhe auch Weihrauch schenken.

Weihrauch bringt man den Göttern dar. Weihrauch gebührt auch dem Kaiser in Rom. Weil Christen das verweigert haben, gingen manche Christen in den Tod. Darum haben Christen in den Anfängen des Christentums auch keinen Weihrauch benutzt. Weihrauch stand für die Verehrung des Kaisers und anderer Götzen.

Aber irgendwann setzte sich der Weihrauch durch. Als Kaiser Konstantin Anfang des vierten Jahrhunderts das Christentum förderte, verlieh er den Bischöfen die Privilegien von kaiserlichen Beamten. Ihnen trug man z.B. ein Weihrauchfass voraus.

Erst im 9. und 10. Jahrhundert hat man sich wieder auf die alte Bedeutung des Weihrauches besonnen. Man erinnerte sich an das Volk Israel, das bei seinem Auszug aus Ägypten von Gott in einer Wolkensäule angeführt wurde (Exodus, Kapitel 13):

21 Der HERR zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein.
22 Die Wolkensäule wich bei Tag nicht von der Spitze des Volkes und die Feuersäule nicht bei Nacht.


Die Weihrauchwolke wird zum Symbol der Gegenwart Gottes. Das Aufsteigen des Weihrauches erinnert aber auch an das Emporsteigen des Gebetes und das Herabsteigen der Gnade Gottes.

Das kleine Kohlenfeuer im Rauchfass spricht von der Glut der Liebe zu Gott. Weihrauch wird zum Symbol der Hingabe an Gott und mit Weihrauch gibt man Gott die Ehre.

Zu Beginn der hl. Messe und zum Verlesen des Evangeliums wird Weihrauch benutzt, um Gott in Jesus Christus zu verehren.

Bei der Gabenbereitung wird Weihrauch genommen. Dabei macht der Priester kreuzförmige und kreisförmige Bewegungen mit dem Weihrauchfass über den Gaben von Brot und Wein. Die kreisförmigen Bewegungen verlaufen zweimal im Uhrzeigersinn und dann einmal gegen den Uhrzeigersinn. Das Böse wird damit in Verwirrung gebracht, so dass es flieht. Brot und Wein werden aus dem rein profanen Gebrauch herausgenommen und bereitet für die Gegenwart Jesu. Himmel und Erde berühren sich und der Priester spricht dazu:

„Dieser von dir gesegnete Weihrauch steige auf zu dir, Herr, und es steige herab auf uns deine Barmherzigkeit“.

Gottes Barmherzigkeit ist Mensch geworden in Jesus. Jesus wird gegenwärtig in Brot und Wein. Gottes Barmherzigkeit ist auch heute dort sichtbar, wo Christen dieses Geheimnis des Glaubens feiern und als Leib Christi das Brot mit den Menschen teilen.

Gott geht uns nicht mehr in einer Wolkensäule voran, sondern in Jesus Christus, wie es in einem Pfingstlied heißt: „Da schreitet Christus durch die Zeit in seiner Kirche Pilgerkleid.“

Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott. Wo die Güte und die Liebe, da stinkt es nicht zum Himmel, sondern ist Wohlgeruch. Wir Christen dürfen/sollen Wohlgeruch sein in dieser Welt.

So wünsche ich Ihnen und Euch einen frohen Tag!

Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann






1. Der Geist des Herrn erfüllt das All
mit Sturm und Feuersgluten;
er krönt mit Jubel Berg und Tal,
er lässt die Wasser fluten.
Ganz überströmt von Glanz und Licht,
erhebt die Schöpfung ihr Gesicht,
frohlockend: Halleluja.

2. Der Geist des Herrn erweckt den Geist
in Sehern und Propheten,
der das Erbarmen Gottes weist
und Heil in tiefsten Nöten.
Seht, aus der Nacht Verheißung blüht;
die Hoffnung hebt sich wie ein Lied
und jubelt: Halleluja.

3. Der Geist des Herrn treibt Gottes Sohn,
die Erde zu erlösen;
er stirbt, erhöht am Kreuzesthron,
und bricht die Macht des Bösen.
Als Sieger fährt er jauchzend heim
und ruft den Geist, dass jeder Keim
aufbreche: Halleluja.

4. Der Geist des Herrn durchweht die Welt
gewaltig und unbändig;
wohin sein Feueratem fällt,
wird Gottes Reich lebendig.
Da schreitet Christus durch die Zeit
in seiner Kirche Pilgerkleid,
Gott lobend: Halleluja.

von Sankt Pankratius 28. November 2025
„Rorate caeli desuper“ ist der Beginn eines Gesanges in der Adventszeit. Übersetzt lautet er: „Tauet, Himmel, von oben“. Die Worte sind dem Buch Jesaja entnommen und spiegeln im Judentum die Sehnsucht wider, dass der Gerechte endlich kommen möge. Für uns Christen ist Jesus der Erwartete, der Gerechte, der Sohn Gottes. Unsere Erwartung ist eine andere. Wir erhoffen sein Wiederkommen, damit er die Welt vollendet. Als Christen leben wir zwischen dem ersten Kommen Jesu und seiner erhofften Wiederkunft. Diese Zeit hat jede Generation von Christen zu gestalten, denn „das Reich Gottes ist nahe“. Ein Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Es beginnt dann auch ein neues Lesejahr, in dem entweder das Evangelium des Markus, des Matthäus oder des Lukas im Mittelpunkt steht. Johannes spielt eine Sonderrolle. In dem vor uns liegenden Kirchenjahr 2025/2026 ist das Evangelium nach Matthäus dran. In den drei Rorate-Gottesdiensten donnerstags im Advent werden Impulse zum Matthäus-Evangelium gegeben: Rorate der 1. Adventswoche: „Nach innen hören – Josef träumt“ Mt, 1,18-24 Rorate der 2. Adventswoche: „Wer bin ich? - Die Abstammung Jesu“ Mt 1,1-17 Rorate der 3. Adventswoche: „Alles auf Anfang – Johannes der Täufer“ Mt 3,1-12 Herzliche Einladung, gemeinsam den Advent zu feiern und das Matthäus-Evangelium kennenzulernen. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent! Pastor Ferdinand Hempelmann Quelle Bild: Der-Steirische-Brauch.at Der Evangelist Matthäus auf einem Gemälde von Guido Reni (Vatikanische Museen Rom)
von Sankt Pankratius 27. November 2025
Inzwischen ist es Tradition: Die Gruppe "Gitarren & Friends" lädt zum gemeinsam Singen in die Kirche St. Georg ein. Auf dem Plan stehen am 3. Advent bekannte Advents- und Weihanchtslieder. Los geht es um 16.30 Uhr.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Dienstag haben sich einige Mitglieder des Liturgieausschusses mit den Wortgottesdienstleitern aus St. Georg zum Austausch hinsichtlich der neuen Gottesdienstordnung getroffen. An diesem Abend wurde festgelegt, dass in St. Georg an jedem 2. Sonntag im Monat ein Wortgottesdienst gefeiert wird, erstmals am 14. Dezember 2025. Wir freuen uns sehr darüber, in der Gemeinde auf diesem Weg einen dritten Sonntagsgottesdienst im Monat feiern zu können und laden hierzu herzlich ein.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Samstag, 13. Dezember 2025 (dem Wochenende zum dritten Advent) lädt der gemischte Chor Buldern um 17.00 Uhr zu einem Konzert für Chor, Solisten und Streicherensemble in die Pankratius Kirche Buldern ein. Dieses Konzert bildet gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum 120 jährigen Jubiläum des Chores. Unter der Gesamtleitung von Jörg Overgoor erklingen Werke des Barock von G.F. Telemann (Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“), W.C. Briegel („Mache dich auf, werde licht“) und J.S. Bach („Air for Advent“), der Romantik von F. Mendelssohn („Wie lieblich sind die Boten“) und der Moderne von J. Rutter („what sweeter music“, „Nativity carol“, „Weihnachtswiegenlied“). Unterstützt wird der gemischte Chor vom Streicherensemble „Steverquintett“, das als instrumentale Werke drei Kompositionen von H. Purcell, M. Reger und J. Sibelius vorträgt. Die mit Kerzen und Strahlern illuminierte Bulderner St. Pankratius Kirche sorgen für den adventlich- weihnachtlichen Rahmen. Ende November begibt sich der 50 köpfige Chor auf sein Probenwochenende in Haus Ohrbeck bei Osnabrück, um intensiv die letzten Passagen zu proben. Der Eintritt zu diesem etwa einstündigen Konzert ist frei.
von Sankt Pankratius 5. November 2025
Am kommenden Sonntag, 09. November ab 17:00 Uhr wird das Kevelaerer Gitarrenquartett in Buldern zu Gast sein. Vier junge und preisgekrönte Musiker um den Gitarristen und Gitarrenlehrer Markus Birkhoff musizieren in der Pfarrkirche St. Pankratius . Zu hören sein wird gleichermaßen feurige wie zarte Musik u. a. von Maurice Ravel, Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach und aus der Feder von Federico Torroba. In Originalwerken und Bearbeitung begegnen den Zuhörern dabei bekannte Ohrwürmer und unentdeckte Kleinodien. Der Eintritt ist wie immer frei. Wer schon einmal hineinhören möchte, darf folgenden Links folgen: Kevelaerer Gitarrenquartett bei YouTube Instagram-Seite von Markus Birkhoff
von Sankt Pankratius 27. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, im Pastoralen Raum Dülmen wird ab dem 1. Dezember 2025 ein neuer Liturgieplan gelten. Die vier katholischen Pfarreien – Heilig Kreuz, St. Viktor, St. Pankratius in Buldern und St. Georg in Hiddingsel – haben sich gemeinsam auf diese neue Ordnung verständigt. Hintergrund ist, dass die Pfarrstelle in Heilig Kreuz nicht neu besetzt wird und künftig nur noch vier Priester im gesamten Pastoralen Raum tätig sind. Deshalb war es notwendig, die Gottesdienstzeiten neu zu gestalten. Diese Veränderung ist ein gemeinsamer Schritt, um mit den vorhandenen Möglichkeiten verantwortungsvoll umzugehen und auch in Zukunft ein verlässliches gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Der neue Plan wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden sowie zwei Priestern erarbeitet. Dabei wurden alle 13 Gottesdienstorte in den Blick genommen – auch die Altenheime und Einrichtungen wie das Maria-Ludwig-Stift und das Heilig-Geist-Stift. Die neue Ordnung sieht unter anderem vor: In jeder Kirche findet am Sonntagvormittag alle 14 Tage eine Eucharistiefeier statt. An den anderen Sonntagen können Wort-Gottes-Feiern stattfinden, wenn dafür Leitende zur Verfügung stehen. An einem fünften Sonntag im Monat feiern wir eine gemeinsame Messe um 11 Uhr – reihum in den verschiedenen Kirchen. Die Vorabendmesse in Heilig Kreuz beginnt künftig um 17.30 Uhr, um Raum für Hochzeiten und Taufen zu schaffen. Auch in den Altenheimen gibt es Anpassungen – dort übernehmen emeritierte Priester die Eucharistiefeiern, oder es werden Wortgottesdienste mit Kommunion gefeiert. Für besondere Anlässe wie Schützenfeste oder Prozessionen gibt es künftig mehr Flexibilität: In Absprache vor Ort kann der reguläre Sonntagsgottesdienst zugunsten des Festes entfallen. Die neue Ordnung ist ein verbindlicher Rahmen, lässt aber auch Raum für neue Formen des kirchlichen Lebens. Sie wird nach eineinhalb Jahren gemeinsam ausgewertet. Diese Veränderungen zeigen: Kirche bewegt sich – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus dem Wunsch heraus, auch unter veränderten Bedingungen für die Menschen da zu sein.
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, am Sonntag, 9. November 2025, finden in unseren Kirchengemeinden die Kirchenvorstandswahlen statt. Die Wahlunterlagen zur Online-Wahl sind Ihnen in den vergangenen Tagen zugestellt worden. Wenn Sie nicht online wählen möchten, können Sie bis zum 5. November 2025 Briefwahlunterlagen in den Pfarrbüros beantragen. Die Briefwahlumschläge müssen bis Sonntag, 9. November 2025, in den Pfarrbüros in den Briefkasten geworfen werden, damit sie Berücksichtigung finden. Außerdem werden die Wahlausschüsse am Sonntag die Möglichkeit der Urnenwahl anbieten. Bitte bringen Sie ein wenig Zeit mit, denn vor Ausgabe der Wahlzettel muss alles in einem Computerprogramm dokumentiert werden. Die Zeiten sind folgende: St. Georg Hiddingsel 9.00 Uhr - 11.30 Uhr Pfarrheim St. Georg St. Pankratius Buldern 10.00 Uhr - 12.30 Uhr Familienzentrum St. Josef
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
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