Tagesimpuls 31.03.2020

31. März 2020

Vertrauen wagen - leben können


Liebe Gemeinde,

singen hat mir schon immer gutgetan!

Der elterliche Bauernhof liegt 4,5 km vom Ortskern Visbek entfernt. An der Landstraße nach Visbek verlief zu meiner Jugendzeit noch kein Radweg. Aber es gab einen Feld- und Waldweg von unserem Hof nach Visbek. So bin ich „binnen dör“ gelaufen. Meine Eltern hatten nicht immer die Zeit, ihren umtriebigen Sohn ständig zu neuen Pfarrei-Veranstaltungen zu bringen. Mit Stallklamotten ins Auto kam sowieso nicht in Frage. Auch bei schlechtem Wetter hieß es darum mit Fahrrad oder zu Fuß. Weil es mir Freude machte, bin ich oft „binnen dör“ zu Fuß gegangen – im Hellen hin und im Dunkeln zurück.

Der Weg führt auf dem Hinweg auf die Bäke zu, die durch Visbek verläuft (Visbek kommt von „Fischbach“), so dass der Weg einen Kilometer parallel zur Bäke verläuft. Auf diesem Abschnitt hat die Kirchengemeinde nach dem Krieg einen Kreuzweg nur für Fußgänger angelegt, der links und rechts mit Bäumen und dichtem Buschwerk bewachsen ist. Außerdem liegt die Bäke und damit der Weg tiefer als die Umgebung. Man geht also durch eine Senke. Wenn es dunkel ist, ist der Weg wie ein Tunnel von Bäumen und Büschen umhüllt. Da muss man dann durch, wenn man diesen Weg wählt.

Ich hätte mich ja abholen lassen können, aber das wollte ich nicht immer. Aber so ganz ohne Furcht war ich auch nicht. Also fing ich an zu singen. Nicht „Das Wandern ist des Müllers Lust“ usw. Kirchenlieder habe ich gesungen, die ich auswendig konnte. Ich war der Meinung, Kirchenlieder vertreiben böse Geister.
Heute muss ich ein wenig schmunzeln, wenn ich darüber nachdenke. Aber naiv finde ich das bis heute nicht. Auch heute singe ich gerne Kirchenlieder und das nicht nur von Berufswegen. Auch außerhalb des Gottesdienstes: im Haus, unter Dusche, im Auto, unterwegs mit dem Hund. Ich bin auch heute noch der Überzeugung, dass das böse Geister vertreibt. Es liegt an den Texten.

Ein Lied z.B. stimme ich morgens gerne an: „Singt dem Herrn ein neues Lied“.

In der zweiten Strophe heißt es:

„Täglich neu ist seine Gnad / über uns und allen. / Lasst sein Lob durch Wort und Tat / täglich neu erschallen. /
Führt auch unser Weg durch Nacht, / bleibt doch seines Armes Macht / über unserem Wallen.“

Das Wort Gnade lässt sich auch mit Entgegenkommen übersetzen. Ich singe, weil mir jeden Tag Zuversicht entgegenkommt durch Gott, sichtbar in Jesus Christus, hörbar durch das Evangelium, erfahrbar durch das Glaubenszeugnis meiner Mitchristen.

Gestern haben einige geantwortet auf die Frage, was sie als Katholik/in wirklich vermissen. Eine Antwort lautet:

„Als Katholikin vermisse ich das Gemeinschaftsgefühl vom Gottesdienst und das Singen in der Kirche.  Es tut gut, jeden Abend die Kerze anzuzünden und die Glocken läuten zu hören- das gibt schon ein Gemeinschaftsgefühl. Schön ist auch, dass die Kirche weiter geöffnet ist und somit tagsüber immer aufgesucht werden kann.“

Das Vermissen ist die eine Seite und auf der anderen Seite legt die Christin ein Zeugnis darüber ab, was sie trägt.


In einem Evangelischen Gesangsbuch steht folgender Spruch:

Vögel singen
in einer Welt
die krank
lieblos
ungerecht ist

vielleicht haben sie recht


1983 gab es einen evangelischen Kirchentag in Dresden und dazu ein Plakat.

Auf diesem sitzt ein Vogel auf einer Hochspannungsleitung und singt. Darunter ist das Motto des Kirchentages geschrieben: Vertrauen wagen, damit wir leben können.

Singt der Vogel, ohne zu wissen, auf welcher Hochspannung er sitzt?
Singt er trotz der dunklen Nacht, vielleicht, um sich selber Mut zu machen?

„Oder singt der Vogel schon von dem Morgen, weil die Mitternacht zugleich der Anfang eines neuen Tages ist? Vielleicht singt er deshalb: Weil er weiß, dass die Nacht nicht endlos ist. Gott sei Dank. Weil er in der Nacht schon den neuen Tag heraufziehen sieht.“ So heißt es in einer Predigt zu diesem Kirchentag.

Vielleicht haben wir Recht und singen darum zu Recht, wenn wir Christen mit unseren Liedern daran erinnern, dass Krankheit und Tod, Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit nicht das letzte Wort behalten müssen. Dass in unserem Leben und Zusammenleben nicht die Dissonanzen tonangebend sind, sondern das „neue Lied“, dass Gott selbst uns jeden Tag in den Mund legt. Ein Lied der Freude und der Hoffnung.

Darum: „Singt dem Herrn ein neues Lied, niemand solls euch wehren, dass das Trauern ferne flieht, singet Gott zu Ehren.“
Wenn ich singe, singe ich nicht nur für mich. Ich singe es auch für die anderen. Darum ist mir das gemeinsame Singen auch so wichtig. Irgendwann wird es wieder so sein. Dann erklingt die Orgel und wir stimmen alle mit ein.

Viele Kirchenlieder sind übrigens in dunklen schweren Zeiten entstanden. Sie sind ein Zeugnis des Gottvertrauens.

Das Singen gibt mir den Anstoß zum „Vertrauen wagen, damit wir leben können.“

Singen Sie oder sprechen Sie es als Gebet für den Tag.

Ich wünsche Ihnen und Euch einen frohen Tag!

Ihr Pastor Ferdinand Hempelmann
von Sankt Pankratius 28. November 2025
„Rorate caeli desuper“ ist der Beginn eines Gesanges in der Adventszeit. Übersetzt lautet er: „Tauet, Himmel, von oben“. Die Worte sind dem Buch Jesaja entnommen und spiegeln im Judentum die Sehnsucht wider, dass der Gerechte endlich kommen möge. Für uns Christen ist Jesus der Erwartete, der Gerechte, der Sohn Gottes. Unsere Erwartung ist eine andere. Wir erhoffen sein Wiederkommen, damit er die Welt vollendet. Als Christen leben wir zwischen dem ersten Kommen Jesu und seiner erhofften Wiederkunft. Diese Zeit hat jede Generation von Christen zu gestalten, denn „das Reich Gottes ist nahe“. Ein Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Es beginnt dann auch ein neues Lesejahr, in dem entweder das Evangelium des Markus, des Matthäus oder des Lukas im Mittelpunkt steht. Johannes spielt eine Sonderrolle. In dem vor uns liegenden Kirchenjahr 2025/2026 ist das Evangelium nach Matthäus dran. In den drei Rorate-Gottesdiensten donnerstags im Advent werden Impulse zum Matthäus-Evangelium gegeben: Rorate der 1. Adventswoche: „Nach innen hören – Josef träumt“ Mt, 1,18-24 Rorate der 2. Adventswoche: „Wer bin ich? - Die Abstammung Jesu“ Mt 1,1-17 Rorate der 3. Adventswoche: „Alles auf Anfang – Johannes der Täufer“ Mt 3,1-12 Herzliche Einladung, gemeinsam den Advent zu feiern und das Matthäus-Evangelium kennenzulernen. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent! Pastor Ferdinand Hempelmann Quelle Bild: Der-Steirische-Brauch.at Der Evangelist Matthäus auf einem Gemälde von Guido Reni (Vatikanische Museen Rom)
von Sankt Pankratius 27. November 2025
Inzwischen ist es Tradition: Die Gruppe "Gitarren & Friends" lädt zum gemeinsam Singen in die Kirche St. Georg ein. Auf dem Plan stehen am 3. Advent bekannte Advents- und Weihanchtslieder. Los geht es um 16.30 Uhr.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Dienstag haben sich einige Mitglieder des Liturgieausschusses mit den Wortgottesdienstleitern aus St. Georg zum Austausch hinsichtlich der neuen Gottesdienstordnung getroffen. An diesem Abend wurde festgelegt, dass in St. Georg an jedem 2. Sonntag im Monat ein Wortgottesdienst gefeiert wird, erstmals am 14. Dezember 2025. Wir freuen uns sehr darüber, in der Gemeinde auf diesem Weg einen dritten Sonntagsgottesdienst im Monat feiern zu können und laden hierzu herzlich ein.
von Sankt Pankratius 21. November 2025
Am Samstag, 13. Dezember 2025 (dem Wochenende zum dritten Advent) lädt der gemischte Chor Buldern um 17.00 Uhr zu einem Konzert für Chor, Solisten und Streicherensemble in die Pankratius Kirche Buldern ein. Dieses Konzert bildet gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum 120 jährigen Jubiläum des Chores. Unter der Gesamtleitung von Jörg Overgoor erklingen Werke des Barock von G.F. Telemann (Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“), W.C. Briegel („Mache dich auf, werde licht“) und J.S. Bach („Air for Advent“), der Romantik von F. Mendelssohn („Wie lieblich sind die Boten“) und der Moderne von J. Rutter („what sweeter music“, „Nativity carol“, „Weihnachtswiegenlied“). Unterstützt wird der gemischte Chor vom Streicherensemble „Steverquintett“, das als instrumentale Werke drei Kompositionen von H. Purcell, M. Reger und J. Sibelius vorträgt. Die mit Kerzen und Strahlern illuminierte Bulderner St. Pankratius Kirche sorgen für den adventlich- weihnachtlichen Rahmen. Ende November begibt sich der 50 köpfige Chor auf sein Probenwochenende in Haus Ohrbeck bei Osnabrück, um intensiv die letzten Passagen zu proben. Der Eintritt zu diesem etwa einstündigen Konzert ist frei.
von Sankt Pankratius 5. November 2025
Am kommenden Sonntag, 09. November ab 17:00 Uhr wird das Kevelaerer Gitarrenquartett in Buldern zu Gast sein. Vier junge und preisgekrönte Musiker um den Gitarristen und Gitarrenlehrer Markus Birkhoff musizieren in der Pfarrkirche St. Pankratius . Zu hören sein wird gleichermaßen feurige wie zarte Musik u. a. von Maurice Ravel, Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach und aus der Feder von Federico Torroba. In Originalwerken und Bearbeitung begegnen den Zuhörern dabei bekannte Ohrwürmer und unentdeckte Kleinodien. Der Eintritt ist wie immer frei. Wer schon einmal hineinhören möchte, darf folgenden Links folgen: Kevelaerer Gitarrenquartett bei YouTube Instagram-Seite von Markus Birkhoff
von Sankt Pankratius 27. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, im Pastoralen Raum Dülmen wird ab dem 1. Dezember 2025 ein neuer Liturgieplan gelten. Die vier katholischen Pfarreien – Heilig Kreuz, St. Viktor, St. Pankratius in Buldern und St. Georg in Hiddingsel – haben sich gemeinsam auf diese neue Ordnung verständigt. Hintergrund ist, dass die Pfarrstelle in Heilig Kreuz nicht neu besetzt wird und künftig nur noch vier Priester im gesamten Pastoralen Raum tätig sind. Deshalb war es notwendig, die Gottesdienstzeiten neu zu gestalten. Diese Veränderung ist ein gemeinsamer Schritt, um mit den vorhandenen Möglichkeiten verantwortungsvoll umzugehen und auch in Zukunft ein verlässliches gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Der neue Plan wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden sowie zwei Priestern erarbeitet. Dabei wurden alle 13 Gottesdienstorte in den Blick genommen – auch die Altenheime und Einrichtungen wie das Maria-Ludwig-Stift und das Heilig-Geist-Stift. Die neue Ordnung sieht unter anderem vor: In jeder Kirche findet am Sonntagvormittag alle 14 Tage eine Eucharistiefeier statt. An den anderen Sonntagen können Wort-Gottes-Feiern stattfinden, wenn dafür Leitende zur Verfügung stehen. An einem fünften Sonntag im Monat feiern wir eine gemeinsame Messe um 11 Uhr – reihum in den verschiedenen Kirchen. Die Vorabendmesse in Heilig Kreuz beginnt künftig um 17.30 Uhr, um Raum für Hochzeiten und Taufen zu schaffen. Auch in den Altenheimen gibt es Anpassungen – dort übernehmen emeritierte Priester die Eucharistiefeiern, oder es werden Wortgottesdienste mit Kommunion gefeiert. Für besondere Anlässe wie Schützenfeste oder Prozessionen gibt es künftig mehr Flexibilität: In Absprache vor Ort kann der reguläre Sonntagsgottesdienst zugunsten des Festes entfallen. Die neue Ordnung ist ein verbindlicher Rahmen, lässt aber auch Raum für neue Formen des kirchlichen Lebens. Sie wird nach eineinhalb Jahren gemeinsam ausgewertet. Diese Veränderungen zeigen: Kirche bewegt sich – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus dem Wunsch heraus, auch unter veränderten Bedingungen für die Menschen da zu sein.
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
Liebe Gemeindemitglieder, am Sonntag, 9. November 2025, finden in unseren Kirchengemeinden die Kirchenvorstandswahlen statt. Die Wahlunterlagen zur Online-Wahl sind Ihnen in den vergangenen Tagen zugestellt worden. Wenn Sie nicht online wählen möchten, können Sie bis zum 5. November 2025 Briefwahlunterlagen in den Pfarrbüros beantragen. Die Briefwahlumschläge müssen bis Sonntag, 9. November 2025, in den Pfarrbüros in den Briefkasten geworfen werden, damit sie Berücksichtigung finden. Außerdem werden die Wahlausschüsse am Sonntag die Möglichkeit der Urnenwahl anbieten. Bitte bringen Sie ein wenig Zeit mit, denn vor Ausgabe der Wahlzettel muss alles in einem Computerprogramm dokumentiert werden. Die Zeiten sind folgende: St. Georg Hiddingsel 9.00 Uhr - 11.30 Uhr Pfarrheim St. Georg St. Pankratius Buldern 10.00 Uhr - 12.30 Uhr Familienzentrum St. Josef
von Sankt Pankratius 24. Oktober 2025
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